Hier schlafen die fleißigen Bienen

Selbach. Wie sehen die Zimmer in einem Bienenhotel aus, und aus was für einem Material sind sie gebaut? Von welchen Insekten werden sie überhaupt bewohnt?Die Kinder, die am Sonntag beim Workshop an der Schutzhütte bei der Selbacher Nahequelle dabei waren, wissen es jetzt. Und auch für die Erwachsenen bot der Nachmittag einen lebendigen Anschauungsunterricht

 Horst Krammes zeigt Mathis und Marie die gebohrten "Hotel"-Löcher an einer Holzscheibe. Foto: B & K

Horst Krammes zeigt Mathis und Marie die gebohrten "Hotel"-Löcher an einer Holzscheibe. Foto: B & K

Selbach. Wie sehen die Zimmer in einem Bienenhotel aus, und aus was für einem Material sind sie gebaut? Von welchen Insekten werden sie überhaupt bewohnt?Die Kinder, die am Sonntag beim Workshop an der Schutzhütte bei der Selbacher Nahequelle dabei waren, wissen es jetzt. Und auch für die Erwachsenen bot der Nachmittag einen lebendigen Anschauungsunterricht. Eingeladen hatte der Obst- und Gartenbauverein. Für jedes Kind lagen ein Lochziegel bereit und vorgefertigte Teile für die dreieckigen hölzernen Nistkästen, die die Kleinen dadurch schnell zusammenbauen konnten.

Zuerst füllten die Kinder die Lochziegel mit einer Ton- oder Lehmmasse und stachen anschließend mit Nägeln Löcher hinein. Die Öffnungen füllten sie mit hohlen Bambus- und Schilfstengeln. Oder auch mit Holunderstöckchen. "Sie sind innen nicht hohl, sondern mit einem weichen Mark gefüllt", erklärte ein Vereinsmitglied. "Es gibt Bienenarten, die dieses Mark herausscharren." Auch die Nistkästen füllten die Kinder mit diesem Material. "Wir haben einen großen Garten, der Nistkasten kommt an den Tannenbaum, den Lochstein stelle ich neben den Sandkasten", kündigte die siebenjährige Anna Michels aus Remmesweiler an. Sehr geschickt hantierten die Theleyer Kinder Marie und Mathis Rauber, neun und sieben Jahre alt, mit dem Hammer, um mit Nägeln ihren Nistkasten zusammenzubauen.

An eine Stellwand waren farbige Bilder von den Besuchern angeheftet, die zum Wohnen in den "Hotels" eingeladen sind, zum Beispiel die Rote Mauerbiene, die Ackerhummel und die Florfliege, sogar die Marienkäfer sind willkommen. Alle sollen sich dort wohlfühlen, gerade in einer Zeit, in der sich ihre Lebensräume verändern und es seltener geeignete Brutstätten für sie gibt. Gute Ratschläge bekamen die Kleinen vom Vereinsvorsitzenden Andreas Hinsberger mit auf den Weg nach Hause. Wichtig sei, vom Frühjahr bis zum Herbst ein gutes Angebot an blühenden Pflanzen zu schaffen. Nistkästen müssen wettergeschützt, trocken und sonnig an der Südseite aufgehängt werden und dürfen nicht hin- und herbaumeln. Und ein Samentütchen lag für jedes Kind bereit. "Unsere Heimat blüht auf - Für Biene, Hummel und Co." war darauf zu lesen. Der Inhalt: Samenkörner für Sonnenblumen, Margeriten, Kornblumen, Klatschmohn, Ringelblumen, Buchweizen und Lein. Auch Esparsetten-Samen waren dabei, das ist eine kleeartige Futterpflanze.

Alles ist für die vielen Arten von Insekten gedacht, die durch die heimatliche Landschaft schwirren. "Wir haben einen großen Garten, der Nistkasten kommt an den Tannenbaum, den Lochstein stelle ich zum Sandkasten."

Anna, sieben Jahre

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