Ranking Wo die gesündesten Deutschen leben – und wie das Saarland abschneidet (mit Grafik)

Saarbrücken · In welchem Bundesland sind die Menschen am gesündesten? Das zeigt eine neue Studie der Barmer Krankenkasse. Die Daten lassen interessante Schlüsse zu – auch für das Saarland.

Laut dem neuen Morbiditäts- und Sozialatlas der Barmer Krankenkasse ist der Landkreis Tübingen (Baden-Württemberg) der gesündeste Landkreis in ganz Deutschland. Im Bundesländer-Vergleich liegt Hamburg auf Platz 1 vor Baden-Württemberg und Bremen auf Rang 2 sowie Bayern und Hessen auf Platz 4. Das Saarland liegt in dem Ranking mit Rang 9 im Mittelfeld.

Thüringen bildet im Gesundheitsranking das Schlusslicht. Menschen in Sachsen sind laut Daten der Krankenkasse im bundesweiten Durchschnitt am zweithäufigsten krank.

Der Begriff Morbidität kommt vom lateinischen Wort „morbidus“ (krank) und bezeichnet vereinfacht ausgedrückt die Häufigkeit von Erkrankungen in einer Bevölkerungsgruppe in einem bestimmten Zeitraum (meistens ein Kalenderjahr).

„Sozialer Status beeinflusst Gesundheit und Lebenserwartung“

„Epidemiologische Studien bestätigen regelmäßig, dass der soziale Status die Gesundheit und Lebenserwartung der Menschen beeinflusst“, erklärt Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der Barmer.“ Der Morbiditäts- und Sozialatlas der Barmer macht diesen Einfluss nun für Deutschland sichtbar.“

Infografik zum Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas 2022: Hamburg ist das gesündeste Bundesland Deutschlands.

Infografik zum Barmer Morbiditäts- und Sozialatlas 2022: Hamburg ist das gesündeste Bundesland Deutschlands.

Foto: bifg

In diesen Bundesländern leben die Deutschen am gesündesten

Der Atlas zeigt auf der Basis anonymisierter und standardisierter Daten von Versicherten, wie stark die Bevölkerung in Deutschland von Krankheit betroffen ist. Es geht um die Gesamtmorbidität, hochgerechnet auf die Bevölkerung je Bundesland, im Jahr 2020. Der Bund hat dabei den Wert 1,0. Das ist das Barmer-Ranking nach Bundesländern*:

  • Platz 1: Hamburg (Wert 0,87)
  • Platz 2: Baden-Württemberg und Bremen (Wert 0,88)
  • Platz 4: Bayern und Hessen (Wert 0,93)
  • Platz 6: Schleswig-Holstein (Wert 0,96)
  • Platz 7: Nordrhein-Westfalen (Wert 0,99)
  • Platz 8: Rheinland-Pfalz (Wert 1,0)
  • Platz 9: Saarland (Wert 1,01)
  • Platz 10: Berlin (Wert 1,03)
  • Platz 11: Brandenburg und Niedersachsen (Wert 1,05)
  • Platz 13: Mecklenburg-Vorpommern (Wert 1,10)
  • Platz 14: Sachsen-Anhalt (Wert 1,22)
  • Platz 15: Sachsen (Wert 1,28)
  • Platz 16: Thüringen (Wert 1,31)

Mainz im Ranking in Rheinland-Pfalz ganz vorne

Die Menschen in Mainz sind die gesündesten in Rheinland-Pfalz, teilt die Barmer Rheinland-Pfalz/Saarland mit. Sie tragen im Vergleich zum Bundesgebiet nur 87 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast. Am stärksten belastet ist in Rheinland-Pfalz die Stadt Pirmasens mit einer Gesamtbelastung von 135 Prozent.

In Sachsen, dem Schlusslicht des Bundesländer-Rankings, schneiden die Städte Chemnitz und Leipzig am schlechtesten ab, die 143 beziehungsweise 139 Prozent der durchschnittlichen Krankheitslast tragen. Die geringste Gesamtbelastung liegt in Sachsen in Dresden (109 Prozent) vor.

„Daten, die in ihrer Aufbereitung bisher einzigartig sind“

„Der Morbiditäts- und Sozialatlas bietet einen immensen Fundus an Daten, die in ihrer Aufbereitung bisher einzigartig sind“, sagt Barmer-Chef Christoph Straub. Neben Daten zur Gesundheit wie Diagnosen vom Arzt oder im Krankenhaus und Arzneimittelrezepte wurden auch Sozialdaten wie Alter, Einkommen, Geschlecht, Bildung und Branche eingespeist. Die Datenbasis sind neun Millionen Barmer-Versicherte in Deutschland, die auf die Bevölkerung hochgerechnet wurden.

* Beim Gesamtmorbiditätsindex handelt es sich laut der Barmer um einen Index, der die gesundheitliche Beeinträchtigung relativ zu einem durchschnittlichen Versicherten angibt. Betrachtet werden pro Versichertem die erwarteten durchschnittlichen Ausgaben, die aufgrund seiner Erkrankungen entstehen. Der Gesamtmorbiditätsindex ist dann die relative Abweichung dieser Ausgaben von den erwarteten durchschnittlichen Ausgaben aller Versicherten. Personen mit einem Gesamtmorbiditätsindex von 1,0 entsprechen damit dem durchschnittlichen Versicherten. Bei einem Gesamtmorbiditätsindex von 2,0 sind die entsprechenden Personen doppelt so morbide wie der Durchschnitt.

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