Hier geht's ganz schön heiß zur Sache

St Wendel · Geschätzte 10 000 Euro sind am Samstag im Wendelinuspark bei einem Großfeuer in Flammen aufgegangen. Unterstützt wurde das heiße Spektakel von der Feuerwehr. Rund 500 Weihnachtsbäume gingen in Rauch auf. Und das war auch so gewollt: Ein Kneipier hatte dies angezettelt.

 Tobias van Fonderen heizt ein: Er legt einen nicht ganz abgeschmückten Weihnachtsbaum nach. Foto: Frank Faber

Tobias van Fonderen heizt ein: Er legt einen nicht ganz abgeschmückten Weihnachtsbaum nach. Foto: Frank Faber

Foto: Frank Faber

Die meterhohen Flammen sind weithin sichtbar. Es brennt im St. Wendeler Wendelinuspark. Martinshörner? Die sind nicht zu hören. Stattdessen mischen vier Brandschützer vor den Augen vieler Schaulustiger mit, feuern den Brand sogar mit an.

"Die ersten Weihnachtsbäume hat uns die Stadt angeliefert, sie dienten beim Weihnachtsmarkt als Dekoration", sagt der Initiator des hitzigen Spektakels, Udo Schmitt.

Zum fünften Mal wird im Wendelinuspark der Knut-Tag, begangen. Eine Zeremonie, die ein schwedisches Möbelhaus in Deutschland bekannt machte. Rund 500 Nadelbäume werden nach dieser nordischen Tradition verbrannt. Während es zischt und knistert, bringen Besucher weitere, nun ausgediente Weihnachtsbäume vorbei. Aus einer einst simplen Entsorgungsaktion kreierte das Team rund um Spinnrad-Gastronom Schmitt ein großes Spektakel. "In diesem Jahr eine Woche früher, weil im Vorjahr der Rücklauf bei den Bäumen schleppend war", sagt der Kneipier. In Schweden, Norwegen und Finnland werde der St.-Knut-Tag übrigens am 13. Januar begangen.

Im Partyzelt stoßen die Teilnehmer am Samstagabend mit Gerstensaft und Glühwein aufs Ende der Weihnachtszeit und nachträglich aufs neue Jahr an. "Zum Jahresanfang ist es doch schön, wenn sich Freunde treffen und das Ganze zu einem geselligen Abend wird", sagt der Veranstalter. Hinter dem Absperrgitter verfolgen viele Eltern mit ihren staunenden Kindern das Schauspiel. Tobias van Fonderen, Oliver Schmitt und vier Feuerwehrmänner sind im Einsatz und wuchten die Tannenbäume ins Flammenmeer. "Die nassen Bäume haben schon ihr Gewicht, letztes Jahr war noch Schnee drauf", berichtet Ideengeber Oliver Schmitt. Nicht in Skandinavien, sondern beim Surfen im Internet sei er auf den Knut-Tag aufmerksam geworden. "Mir ist gleich durch den Kopf gegangen: So etwas kann man doch auch in ähnlicher Version in St. Wendel machen", ergänzt der 41-Jährige.

Brandbeschleuniger komme nicht zum Einsatz. "Das Fundament der Feuerstelle besteht aus Papier und Pappe", berichtet Schmitt.

Die stimmungsvolle Zündelei geht bis Mitternacht, dann haben auch die vier St. Wendeler Feuerwehrmänner ihren Spaß-Einsatz beendet und rücken ab.

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