Hiebe auf die Nachbarorte

Holz. "Wenn ich Marmelade brauch', dann schäl ich mir einen Berliner!" Diese und viele andere nützliche Weisheiten konnten die Gäste am Fetten Donnerstag aus dem Holzer Pfarrheim mitnehmen. Als Chefin dieser klugen Sprüche führte Gerda Grau souverän, resolut und fröhlich durchs Programm

 Beim Faschingsabend der Frauengemeinschaft St. Josef in Holz sorgten unter anderem die Ignotitos für Stimmung. Foto: Jenal

Beim Faschingsabend der Frauengemeinschaft St. Josef in Holz sorgten unter anderem die Ignotitos für Stimmung. Foto: Jenal

Holz. "Wenn ich Marmelade brauch', dann schäl ich mir einen Berliner!" Diese und viele andere nützliche Weisheiten konnten die Gäste am Fetten Donnerstag aus dem Holzer Pfarrheim mitnehmen. Als Chefin dieser klugen Sprüche führte Gerda Grau souverän, resolut und fröhlich durchs Programm. Gemeinsam mit ihrer Frauengemeinschaft Sankt Josef hatte sie diesen Abend auf die Beine gestellt, die 24 beteiligten Frauen gaben Sketche, Büttenreden, Tänze und Lieder zum Besten.

Als "Stargast" und einziger Mann auf der Bühne agierte wieder Pastor Klaus Leist. Mit Pfarrsekretärin Ursula Karrenbauer zauberte er in bestem Holzer Platt allerlei Seitenhiebe auf die Nachbarorte. "Wie is mei Frisur?" - "Für Lummerschied reichts!" "Nachts im Park hann ich Angst vor Sittenstrolchen" - "Ach, das sinn doch nur Wahlschder!" Bestückt mit Eimerchen, Gießkanne, Zipfelmütze und Schürze erklärten neun Gartenzwerginnen ihrem Publikum singend, warum das Zwergenleben nichts für einen Mann sein kann.

Nach jeder Nummer unterhielt Gerda Grau ihre Gemeinde im proppenvollen Pfarrheim mit neuen Schwänken. Fast entschuldigend und leise kam ihre Ankündigung der Büttenrede "Büßer und Bänker": "Eine intellektuelle Büttenrede ist nicht immer witzig, aber wichtig." Und so wunderte es keinen, dass Materna Lüke mit Blümchennachthemd und Geldköfferchen in ihren Reimen über Kredite, US-Banken, Peanuts und Zinsen weniger zum Lachen, dafür aber umso mehr zum Nachdenken anregte. Alleine auf die Bühne traute sich auch Mary Klein. Vor einer Eiffelturm-Kulisse parodierte sie im kleinen schwarzen und mit Federboa unter großem Gelächter Mireille Mathieu und ihre Chansons.

Die ersten Zugaberufe ernteten acht Damen, die mit schwarz gelockten Perücken die Bühne in eine Disco verwandelten. Ihre akrobatische Soloeinlagen ließen niemanden still auf dem Stuhl sitzen. In einem knapp vierstündigen, unterhaltsamen und abwechslungsreichen Programm blieb am Ende kein Auge trocken.

Ob sechs Grazien, die sich über eine verlorene Schönheitskonkurrenz ärgerten ("Platze könnte mir vor Wud, noo uns hat känner geluut"), oder die heldenhaften Auftritte von Gemeindeoberhaupt Pastor Leist in Kittelschürze und Kopftuch, an diesem Abend war für Jeden etwas dabei.

Und auch der Schlumpf und die Biene aus dem Anfangssong haben Recht behalten. Dort versprachen sie: "Liebe Gäste, wir feiern heut Faasenacht, wir feiern heute bis tief in die Nacht." swe

 Die Mitwirkenden: Helga Altmeier, Gabi Antes, Klaudia Barrois, Annkatrin Braun, Corinna Braun, Gabi Braun, Judith Lörincz, Ingrid Brill, Ursula Christmann, Martina Ehl, Petra Folz, Christel Georg, Gerda Grau, Marlies Hubig, Doris Jost, Ursula Karrenbauer, Mary Klein, Claudia Laupsien, Katja Lüke, Materna Lüke, Monika Mang, Claudia Schäfer, Margret Schmidt, Gudrun Stichter, Maria Werth und Klaus Leist.

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