Hexen und ihre Meister machten sich rar

Sulzbach. Es hätte ein bisschen mehr nach Walpurgisnacht aussehen können, denn kaum ein Besucher des vierten Mondscheinmarktes auf dem Ravanusaplatz in Sulzbach war am vergangenen Samstag trotz Aufforderung der Organisatorin Gabriele Metz-Berlinghof verkleidet. "Die Sulzbacher sind etwas zurückhaltend", meinte die Marktfrau mit dem Spinnenhut auf dem Kopf

 Oswin und Rosel Bauer aus St. Ingbert boten den Besuchern ihren giftgrünen Hexencocktail an. Foto: Anne Allenbach

Oswin und Rosel Bauer aus St. Ingbert boten den Besuchern ihren giftgrünen Hexencocktail an. Foto: Anne Allenbach

Sulzbach. Es hätte ein bisschen mehr nach Walpurgisnacht aussehen können, denn kaum ein Besucher des vierten Mondscheinmarktes auf dem Ravanusaplatz in Sulzbach war am vergangenen Samstag trotz Aufforderung der Organisatorin Gabriele Metz-Berlinghof verkleidet. "Die Sulzbacher sind etwas zurückhaltend", meinte die Marktfrau mit dem Spinnenhut auf dem Kopf.Wenigstens war das Wetter verhext, Schauer und Sonne standen gleichzeitig auf dem Plan und versprühten zwischen den 20 aufgebauten Marktständen zum letzten Mal Aprilflair. "In Kaiserslautern gibt es einen großen Hexenmarkt, da dachte ich, was die können, kann Sulzbach auch", erklärte Metz-Berlinghof das erdachte Hexenmotto des vierten Mondscheinmarktes. Zwischen einer angenehmen Zahl von Besuchern, rumänischen Spezialitäten, Honigstand und Früchtebonbons fanden sich tatsächlich ein paar Anbieter mit Lust auf das Hexenmotto: "Der giftgrüne Cocktail mit Prosecco und Melonenlikör sieht doch schön gruselig aus", meinte Rosel Bauer aus St. Ingbert. Die 55-Jährige ist mit Ehemann Oswin Bauer und einer Spirituosenauswahl das dritte Mal dabei. "Gabriele Metz-Berlinghof hat uns damals angesprochen, und weil wir gerne mit Leuten zu tun haben, sind wir wieder dabei", meinte die einstige Friseurmeisterin.

Bei Salamispezialist Andreas Marschall aus Frankreich konnte man zum Hexentrunk die passende Hartwurst finden. "Meine Hexennachtempfehlung heißt Chorizzo picante, scharf und feurig", so Marschall. Auf Wunsch konnte man seinen Bulgursalat am Stand der türkischen Frauen auch sehr scharf bekommen. "Wir knüpfen gerne Kontakte mit jedem", sagte Zöhre Kurt gut gelaunt der SZ. Die 37-Jährige nahm mit ihrem Frauenteam das erste Mal am Mondscheinmarkt teil. Und wer mehr Lust auf Süßes hatte, durfte bei den Böhms von den großen Nougatbatzen ein Stück probieren. "Hier in Sulzbach treffen wir zwar weniger Kaufkraft an", meinte Martin Böhm aus Zweibrücken, "aber wir sind von Anfang an dabei, weil sich so etwas entwickeln kann", fügte der Feinkostspezialist hinzu. Vielleicht hätten die zehn fehlenden Marktständler noch mehr zum Hexenachtsmotto beigetragen. "Leider haben zehn abgesagt, und auch die angekündigte Band "Notenpiraten" hat ihren Auftritt wegen Personalmangels absagen müssen", bedauerte Metz-Berlinghof. Doch deswegen den Kopf hängen zu lassen, ist nicht ihre Sache. Lieber schaut die seit dreißig Jahren als Marktfrau tätige Organisatorin dem fünften Mondscheinmarkt am 14. Oktober schon fest ins Auge. "Wir lassen dieses Format. Unser Grundstock an Marktleuten ist immer dabei und für nächstes Jahr ist viel geplant", verriet die Organisatorin. "Es wird so wenig in Sulzbach gemacht, da sind wir froh, dass wir einen eigenen Mondscheinmarkt haben", hörte man bekräftigend von Besucherin Jutta Kolling aus Sulzbach.

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