Hexen hopsen durchs närrische Burbach

Burbach. Alles, was Straßenfastnacht so beliebt macht, zeigten Karnevalisten aus Saarbrücken und Umgebung mehr als 130 000 Zuschauern beim Burbacher Rosenmontagszug. Motivwagen mit politischen Themen gab es zu bewundern. Und zu den Hits der gut 60 Musikgruppen ließ es sich prima schunkeln oder tanzen. Selbstverständlich gab es farbenfrohe und lustige Kostüme

Burbach. Alles, was Straßenfastnacht so beliebt macht, zeigten Karnevalisten aus Saarbrücken und Umgebung mehr als 130 000 Zuschauern beim Burbacher Rosenmontagszug. Motivwagen mit politischen Themen gab es zu bewundern. Und zu den Hits der gut 60 Musikgruppen ließ es sich prima schunkeln oder tanzen.Selbstverständlich gab es farbenfrohe und lustige Kostüme. Und es regnete leckere Geschenke. Das närrische Volk am Wegesrand zwischen Bürgerhaus Rockershausen und Burbacher Markt schnappte nach Gutzjern, Chips und anderen Geschenken.

Für "die da oben" gab's statt Leckereien Saures. Auch Gerd Neutzling und seine Freunde setzten auf die Macht des Spotts: "Wir sind mit unserem Stammtisch ,Rolands Eck' zum zehnten Mal dabei und haben uns wie immer ein politisches Thema ausgesucht", erklärte er.

Als "Bauarbeiter" brachten die Männer die Botschaft "Saarbrücken 21, mir buddele nit" rüber. Sie nahmen unverkennbar die Stadtmitte am Fluss und den Autobahntunnel auf die Schippe. Weil am Rosenmontag die Freuden des Lebens nicht zu kurz kommen sollten, war der Wagen des Bau-Teams sogar mit Zapfanlage unterwegs. 40 bis 50 Arbeitsstunden hatten die Karnevalisten investiert.

Ein Schrottauto hatten die Jugendlichen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie auf ihren Umzugswagen gepackt. Das Auto stand fürs Saarland, das Noch-Ministerpräsident Peter Müller an die Wand gefahren hat. Mit "Karren-Power", so ulkten die Narren, kriegt Annegret Kramp-Karrenbauer als neue Superfrau das Land wieder flott.

Stimmungsvoll mit Ansteckungsgefahr war der Piratentanz der Holzäppel. Werner Jungfleisch erklärte singend, wie es geht, und das närrische Volk machte bereitwillig mit.

Jahr für Jahr größer wird der Prunkwagen der Nassauer. "Wir bauen unseren Burgwagen immer ein wenig aus, diesmal zum Motto ,Recht und Rat im Narrenstaat'", erklärte Nassauer-Ehrenpräsident Axel Dumont.

"Bei uns ist alles am Wagen Handarbeit, wir wollen möglichst viel von unserem Bühnenbild ,Atlantis' hier auf die Straße bringen", verriet Uli Schacht, der Vorsitzende der Altenkessler Kesselflicker.

Für tolle Töne sorgte unter anderem der Musikverein Güdingen. "Wir spielen das ,Rote Pferd' und andere Gassenhauer", erklärte der Vorsitzende Manfred Ries - für einen Umzug seien wenige Titel genug: "Es hören uns ja immer andere Leute zu, höchstens für die Musiker wird es langweilig."

Die Sportfreunde Saarbrücken, ebenfalls Stammgäste beim Burbacher Umzug, hatten sogar eine ganze Band auf den Umzugswagen gepackt. Es war nicht einfach für die Firebirds, auf einem fahrenden Laster zu musizieren. Die größten Gruppen stellten die "M'r sin nit so" mit der Tanzschule Bootz-Ohlmann und die Grünen Nelken Dudweiler. "150 Teilnehmer, 15 000 Tüten Chips, 400 Kilo Bonbons, Stofftiere und 9000 Watt auf dem Wagen", zählte Ramon Gechnizdjani auf. Er ist Vorstandsmitglied der "M'r sin nit so" und kennt als Tanzlehrer auch die Fastnachtshits der Session: ",Aramsamsam' und ,Kommt aus eurem Haus raus'."

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