"Heute haben alle super gespielt"

Marpingen. "Heute darfst du mich mal loben, Trainer", fordert Lisa Meier mit geschulterter Tasche und verschmitztem Grinsen im Gesicht, und Krzysztof Wroblewski, Handball-Lehrer in Diensten des Regionalligisten DJK Marpingen, muss lachen

 Marpingens Joline Müller bringt ihren Wurf mit einer Energieleistung durch die Ober-Eschbacher Mauer. Foto: Bonenberger

Marpingens Joline Müller bringt ihren Wurf mit einer Energieleistung durch die Ober-Eschbacher Mauer. Foto: Bonenberger

Marpingen. "Heute darfst du mich mal loben, Trainer", fordert Lisa Meier mit geschulterter Tasche und verschmitztem Grinsen im Gesicht, und Krzysztof Wroblewski, Handball-Lehrer in Diensten des Regionalligisten DJK Marpingen, muss lachen. Dann sagt er folgsam: "Stimmt, ich muss Lisa loben - so wie alle anderen auch: Heute haben meine Frauen zum ersten Mal das umgesetzt, was sie wirklich können. Das war eine klasse Leistung." Bei diesen Worten strahlt Wroblewski über das ganze Gesicht - er ist stolz auf seine Truppe. Mit 29:22 gewannen die Moskitos vergangenen Samstag vor heimischer Kulisse gegen die TSG Ober-Eschbach. Dabei zeigten sie eines ihrer besten Spiele in dieser Saison. Mit eingespielten Laufwegen, punktgenauen Zuspielen und geschossartigen Würfen aus dem Rückraum überraschten die Moskitos gleich zu Beginn der Partie im Marpinger Sportzentrum Anhang und Gegner. Letzterer lag, ehe er sich versah, nach acht Minuten mit 2:5 Toren im Hintertreffen - Katharina Leib hatte aus dem Rückraum getroffen und Gäste-Trainer Andreas Kalman zog Grün: Auszeit für die Pirates. Doch auch nach Kalmans Nachjustieren fand seine Truppe kein probates Mittel, um die starken Moskitos ernsthaft in Nöte zu bringen. So ging es mit 17:10 für die Moskitos in die Pause. Auch im zweiten Spielabschnitt stellte Marpingen die bessere Sieben. Zwar hatte die DJK ob des großen läuferischen Einsatzes auch dieses Mal wieder eine "schwere Phase", um die 45. Spielminute zu überstehen. Doch anders als in vielen Partien zuvor brachten die Moskitos den Vorsprung gegen die Pirates über die Zeit.Wroblewski erklärt das Mittel zum Erfolg: "Die TSG lebt von unglaublich schnellen Tempogegenstößen. Wenn du vorne gegen sie den Ball verlierst, geht es blitzschnell in die andere Richtung. Daher war klar, dass viele Fehler tödlich sein würden." Wie die Moskitos überlebten? "Wir haben heute insgesamt nur fünf technische Fehler gemacht, das ist eine Wahnsinns-Quote." Besonders bemerkenswert daran, "dass unsere Jungen fehlerfrei gespielt haben". Die "Jungen" - das sind Lisa Meier, Swantje Stein und Meike Lehnen. Wobei Stein und Meier die Dauerrenner waren - beide mussten fast 60 Minuten durchspielen. "Wir haben nur noch zwei Feldspielerinnen auf der Bank, daher habe ich vorher zu den beiden gesagt, dass sie keine Ruhepause bekommen", erzählt ihr Trainer, der aus der ganzen Truppe eine Spielerin ganz besonders hervorhob: "Heute haben alle super gespielt, aber Mira Brill hat uns das Spiel gewonnen."Diese Aussage belegt er mit Strichen auf der Statistik-Tafel. Kurz rechnet er durch, dann sagt der Diplom-Sportlehrer: "Sie hat 47 Prozent der Bälle gehalten. Das ist eine unglaubliche Quote." Die DJK-Torfrau ist selbst ein wenig überrascht über diesen Top-Wert: "Ich war heute irgendwann wie in Trance. Ich konnte gleich zu Beginn ein paar Bälle entschärfen und bin dann immer besser ins Spiel gekommen. Irgendwie lief es dann von alleine." Wobei: "Die Abwehr hat heute super gestanden, hat unheimlich gut verschoben und aggressiv gedeckt. Erst dadurch konnte ich so eine Leistung bringen."

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