Heusweiler startet mit Konzert ins neue Jahr

Heusweiler · Beim Neujahrskonzert der Gemeinde Heusweiler platzte die Kulturhalle aus allen Nähten. Kabarettist Detlev Schönauer glänzte nicht nur als „Programm begleitender Dummschwätzer“, sondern auch als Musiker.

 Detlev Schönauer (Mitte) moderierte nicht nur das Neujahrskonzert in Heusweiler mit dem Orchestre Symphonique Saar-Lorraine, er spielte auch mit. Foto: Andreas Engel

Detlev Schönauer (Mitte) moderierte nicht nur das Neujahrskonzert in Heusweiler mit dem Orchestre Symphonique Saar-Lorraine, er spielte auch mit. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

In Heusweiler ist es guter Brauch, das neue Jahr mit einem anspruchsvollen, klassischen Konzert zu begrüßen. Dafür hat sich die Gemeindeverwaltung seit ein paar Jahren das von Götz Hartmann geleitete Symphonieorchester Saar-Lorraine als Partner ausgesucht. Die Konzerte kommen an, die Kulturhalle ist stets ausverkauft. In diesem Jahr mussten zu den 250 Plätzen weitere Stühle hinzugestellt werden, damit alle unterkamen.

Daran Anteil hatte sicherlich eine Premiere: Erstmals wurde Klassik mit Comedy verbunden - eine Symbiose, die dem Publikum prächtig gefiel.

Für die Comedy sorgte der in Riegelsberg wohnende Kabarettist Detlev Schönauer (Jacques Bistro). Er agierte nicht nur als "Programm begleitender Dummschwätzer" - auf Deutsch: Moderator - sondern spielt im Symphonieorchester Saar-Lorraine auch die Oboe.

Weil jeder Saarländer einem Verein angehöre, habe er sich ebenfalls einen solchen ausgesucht, erzählte Schönauer dem Publikum. Sportvereine seien für ihn dabei überhaupt nicht in Frage gekommen. Taubenvereine auch nicht, die seien nur für Gehörlose. Auch einem Jungfrauenverein wollte sich Schönauer aus nachvollziehbaren Gründen nicht anschließen ("Im Saarloond gebbts keine Jungfrauen mehr"). Und einen Obst- und Gartenbauverein halte er "Läwwer mäßig" nicht durch, erklärte Schönauer.

Also wurde es ein "Musikverein", und der bestach in der Kulturhalle mit hervorragenden Solisten. So mit dem Ersten Geiger Benedikt Guntermann oder der jungen Flötistin Charlotte Stubenrauch und der Sopranistin Antonietta Jana.

Beschwingte Lustige Witwe

Programmhöhepunkte waren die beschwingte Ouvertüre aus der Nicolai-Oper "Die lustige Witwe", die Arie der Baronin aus der Lortzing-Oper "Der Wildschütz", ein Konzertwalzer von Johann Strauß ("Rosen aus dem Süden") sowie bekannte Arien aus der Bizet-Oper Carmen. "Ein Festschmaus für die Ohren" sei das Konzert gewesen, meinte Bürgermeister Thomas Redelberger, der herzhaft über Schönauers Moderation lachen konnte. Schönauer brachte nicht nur bissige Polit-Satire oder Sozialkritik unters Publikum, sondern schaffte es auch, die klassische Musik volkstümlich zu machen.

Seine Anmoderationen waren köstlich. Wie bei der Ouvertüre der Oper "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé: "Da gebbt's nur Kuddel unn Muddel, so ähnlich wie bei Bauer sucht Frau - nur mit Mussik." Das Publikum belohnte die zweieinhalbstündige Leistung von Orchester und Moderator mit lauten Bravo-Rufen und lang anhaltendem rhythmischem Schlussapplaus.

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