Heulen und Zähneknirschen
Ein Fleißkärtchen hat er sich diese Woche verdient, unser Bildungsminister. Selbst an seinem 60. Geburtstag trat Klaus Kessler vor die Landespressekonferenz, um mit viel Verve ein neues Schulprojekt anzukündigen. "Inklusive Schule" heißt das Wort-Ungetüm, das eine bessere Förderung von behinderten Kindern im gemeinsamen Unterricht mit nichtbehinderten Gleichaltrigen vorsieht
Ein Fleißkärtchen hat er sich diese Woche verdient, unser Bildungsminister. Selbst an seinem 60. Geburtstag trat Klaus Kessler vor die Landespressekonferenz, um mit viel Verve ein neues Schulprojekt anzukündigen. "Inklusive Schule" heißt das Wort-Ungetüm, das eine bessere Förderung von behinderten Kindern im gemeinsamen Unterricht mit nichtbehinderten Gleichaltrigen vorsieht. Der Ex-Studiendirektor hatte dabei seine Erläuterungen mit so viel bildungspolitischem Fachchinesisch gespickt, dass selbst Medienvertreter nicht mehr ganz durchblickten. Vor einer Schulklasse wäre Kessler glatt durchgefallen. Oder müssen wir Journalisten wieder "beschult" werden?In der nächsten Woche wird Landeskassenwart Peter Jacoby Farbe bekennen müssen. Der Minister will am Dienstag die Eckdaten für den Haushalt 2012 auf den Tisch legen. Man darf gespannt wie ein Flitzbogen sein, wie die etwa 70 Millionen Euro im Jahr zwei der Schuldenbremse eingespart werden sollen. Schließlich ist immer weniger Fleisch am Knochen, sprich Haushalt. Die PWC-Wirtschaftsprüfer haben jährliche Kürzungsvorschläge von bis zu 226 Millionen aufgezeigt, der Rechnungshof die Sünden des letzten Jahres angeprangert. Auf jeden Fall dürfte das Bibelzitat zutreffen: "Und es wird Heulen und Zähneknirschen sein."