Hettrich rügt BI für deren Kritik

Tünsdorf/Saarbrücken. Das Wirtschaftsministerium setze alles daran, damit die A8 vierspurig ausgebaut werde, ist in dem offenen Brief aus dem Wirtschaftsministerium zu lesen, der Kurt Robinius, Sprecher der Bürgerinitiative "Pellinger Tunnel - Sicherheit an der L 170" jetzt ins Haus geflattert ist

Tünsdorf/Saarbrücken. Das Wirtschaftsministerium setze alles daran, damit die A8 vierspurig ausgebaut werde, ist in dem offenen Brief aus dem Wirtschaftsministerium zu lesen, der Kurt Robinius, Sprecher der Bürgerinitiative "Pellinger Tunnel - Sicherheit an der L 170" jetzt ins Haus geflattert ist. In dem Schreiben, unterschrieben von Albert Hettrich, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, nennt der CDU-Politiker die wiederholt heftig kritisierte Umleitung über die L 170 "die einzig machbare Lösung" während der Sperrung des Pellinger Tunnels aufgrund der Sanierungsarbeiten. Seit dem Start der Renovierungsarbeiten im April quält sich eine Blechlawine über die Landstraße, laufen genervte Anwohner Sturm gegen das immense Verkehrsaufkommen. Die in der Folge entstandene Bürgerinitiative "BI Pellinger Tunnel - Sicherheit an der L 170" fordert einen gegenläufigen Verkehr im Pellinger Tunnel, einen vierspurigen Ausbau der A8 und vollständige Auf- und Abfahrten bei Wellingen. Als Beweis für die Richtigkeit, den Verkehr über die L170 umzuleiten, zieht Hettrich einen Brief aus dem Bundesverkehrsministerium heran. Darin schreibt Staatssekretär Achim Großmann: "Aufgrund einer eingehenden und sorgfältigen fachtechnischen Abwägung mit gutachterlicher Unterstützung wurde aus sicherheitstechnischen Gründen als einzig vertretbare Lösung die seit etwa drei Monaten betriebene Umleitungsstrecke gewählt." Die L170 sei nach sorgfältiger Abwägung durch die Straßenbauverwaltung des Landes und mit voller Zustimmung des Bundes gewählt worden. Sie werde den Belangen der Verkehrssicherheit am besten gerecht, zitiert Hettrich den Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium weiter. Der Staatssekretär reagiert auf die Schelte der BI mit einer Gegenkritik: "Wider besseres Wissen wird in der Öffentlichkeit dennoch auch von Ihrer Bürgerinitiative der Eindruck erweckt, die saarländische Straßenbauverwaltung habe nicht alles Erforderliche getan, um die Verkehrsführung in der Zeit der Sanierung des Pellinger Tunnels so optimal wie möglich zu gestalten." Staatssekretär Hettrich schreibt weiter, er appelliere an das Verantwortungsbewusstsein der Vertreter der Bürgerinitiative, damit diese nicht bei den Menschen vor Ort "mit unmöglichen Forderungen Perspektiven als realisierbar erscheinen lassen, die nicht zu verwirklichen sind"."Wir verlangen nichts Unmögliches", erklärte BI-Sprecher Kurt Robinius auf SZ-Anfrage zu dem Schreiben aus dem Wirtschaftsministerium. "Wir bleiben bei unseren Forderungen." Mit einer Unterschriftenaktion und einer Demo am kommenden Dienstag, 4. August, zehn Uhr, in Schwemlingen will man Druck machen. Eine Resolution, die von den Politikern in allen Stadt- und Gemeinderäten sowie im Kreistag unterschrieben werden soll, hat Schwemlingens Ortsvorsteherin Maria Bänsch-Schnur am Freitag angekündigt. "Wir wollen ein gemeinsames Handeln dokumentieren." Derweil mahnt der Kreisverband Merzig-Wadern der Linken eine stärkere Unterstützung der Bürgerinitiative durch die Politik an. "Aus sicherheits- technischen Gründen wurde als einzig vertretbare Lösung die seit etwa drei Monaten betriebene Umleitungs- strecke gewählt." Achim Großmann,Staatssekretär Verkehrsministerium

Auf einen blickEine stärkere Unterstützung der Bürgerinitiative "Pellinger Tunnel - Sicherheit an der L170" durch die Politik hat der Kreisverband der Linken von Merzig-Wadern angemahnt. Bei der Podiumsdiskussion in Tünsdorf Anfang Juni, wenige Tage vor der Kommunalwahl, seien Versprechen von Politikern gemacht worden, deren Parteien sich in Saarbrücken oder Berlin in Regierungsverantwortung befinden, sagt Kreisparteichef Elmar Seiwert. "Was wurde aus Peter Altmayers Bemühungen mit Minister Tiefensee ein Gespräch zu führen? Was haben die Landtagsabgeordneten Hans Georg Stritter (SPD), Edmund Kütten (CDU) und der Europaabgeordnete der FDP, Jorgo Chatzimarkakis, seither erreicht?" Wer sich ehrenamtlich in einer solcher Bürgerinitiative engagiere, habe ehrlichen und effektiven Rückhalt verdient, so Seiwert. "Wer Versprechen gibt, muss diese auch einhalten", ergänzt Alfred Pfannebecker, Direktkandidat der Linken für den Bundestag.

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