Herz, Häme, Heringe

Beeden. Am Beginn ein selbstbewusster Beeder Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner, mitten drin mit Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) und dem Homburger SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Hans Felden zwei austeilfreudige politische Redner und am Schluss eine würdige erste Verleihung der Beeder Bürgermedaille: Das 17

 Für den Gaumen gabs gestern in Beeden leckeren Hering, für die Ohren einen politischen Aschermittwoch mit deutlichen Worten. Fotos: Thorsten Wolf

Für den Gaumen gabs gestern in Beeden leckeren Hering, für die Ohren einen politischen Aschermittwoch mit deutlichen Worten. Fotos: Thorsten Wolf

Beeden. Am Beginn ein selbstbewusster Beeder Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner, mitten drin mit Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) und dem Homburger SPD-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Hans Felden zwei austeilfreudige politische Redner und am Schluss eine würdige erste Verleihung der Beeder Bürgermedaille: Das 17. Beeder Heringsessen lieferte gestern nicht nur einen waschechten politischen Aschermittwoch, sondern auch was fürs Herz.Doch der Reihe nach: Nachdem Gerhard Wagner als Hausherr das ereignisreiche Jahr 2012 in Beeden samt 800-Jahr-Feier und deutlich steigenden Geburtenzahlen nicht ohne Stolz hatte Revue passieren lassen, nahmen sich Schöner und Felden gemeinsam den politischen Gegner in Reihen der "Allianz der Vernunft" aus FFH, den Grünen, der Bürgerinitiative Pro Homburg und der Initiative "Homburger wollen Mitsprache" vor. Und beide sparten nicht mit deutlichen Worten. So sprach Schöner dieser neuen Allianz, die nur wenig später im Homburger Saalbau ein eigenes Heringsessen veranstaltete, eben besagte Vernunft ab. "Sich so zu nennen, ist schon eine bodenlose Frechheit." Denn, so Schöner, dies würde bedeuten, "allen anderen die Vernunft abzusprechen." Dies sei eine "Bosheit". Schöner sprach den Mitgliedern der Allianz der Vernunft auch die Absicht ab, sich wirklich für Homburg zu engagieren. "Diese Leute gehören nicht zu denen, die die Stadt wirklich nach vorne bringen wollen. Ich halte es schon für vermessen, dass sich eine kleine Gruppe, die sich nur um ihre eigenen Belange kümmert, Pro Homburg nennt und damit alle anderen zu Gegner stempelt. Das lasse ich nicht zu."

Nicht weniger klar in seiner Position zeigte sich Hans Felden. Er mahnte beim politischen Gegner demokratisches Grundverständnis an und die Bereitschaft, Mehrheiten anzuerkennen und sich konstruktiv einzubringen - wie es auch die SPD in der Vergangenheit getan habe, so beim Umbau des Saalbaus. Den Mitgliedern der "Allianz der Vernunft" warf Felden vor, es gehe ihnen nur um "Selbstbeweihräucherung und darum, sich selbst in der Vordergrund zu stellen."

 Beedens Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner mit den Trägern der neuen Beeder Bürgermedaille.

Beedens Ortsvertrauensmann Gerhard Wagner mit den Trägern der neuen Beeder Bürgermedaille.

Nach so viel parteilpolitischer Schelte gab's dann noch einen Moment unparteilicher Übereinkunft: Zum ersten Mal wurde die von Gerhard Wagner gestiftete Beeder Bürgermedaille vergeben. Geehrt wurden die Storchenväter Urban Leis, Gustav Zimmermann und Kurt Lambert, Waltraud Knerr für ihr jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Kirche Beeden und Günter Böhm für sein vielseitiges Vereinsengagement.

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