Herrliche Glaskunst von Wendling und Hess in der Kirche St. Josef

Malstatt. Die Josefskirche ist ein imposantes Gotteshaus, das in den Jahren 1908 bis 1910 im Stil einer neugotischen dreischiffigen Basilika mit Querhaus errichtet wurde. Ein Wahrzeichen von Malstatt mit 65 Metern Länge und einem fein gegliederten Äußeren

 Prachtvolle Kirchenfenster in Malstatt. Foto: Quack

Prachtvolle Kirchenfenster in Malstatt. Foto: Quack

Malstatt. Die Josefskirche ist ein imposantes Gotteshaus, das in den Jahren 1908 bis 1910 im Stil einer neugotischen dreischiffigen Basilika mit Querhaus errichtet wurde. Ein Wahrzeichen von Malstatt mit 65 Metern Länge und einem fein gegliederten Äußeren. Der Dekor im Innern ist reduziert, der Raum wirkt groß und frei und bietet den herrlichen Buntglasfenstern der Glasmaler Anton Wendling (1891-1965) und Reinhard Hess (1904-1998) eine wunderbare Projektionsfläche. Ihre moderne Gestaltung lässt erkennen, dass sie aus den fünfziger Jahren stammen, als die Weichen in Richtung Expressionismus gestellt waren. So zeigen Wendlings raumhohe Fenster klare geometrische Bildelemente. Variantenreich in Tintenblau und Zinnoberrot gestaltet, offenbaren sie das Streben des Glaskünstlers nach einer sachlichen und ausdrucksstarken Bildsprache. Sie brechen das Licht auf ebenso wundersame Weise wie die Fenster im Langhaus, die nach den Entwürfen von Reinhard Hess in einer weicheren, geschwungenen Formsprache gefertigt wurden. Den starken Buntfarben der Langhausfenster - viel Rot und Blau im Verbund mit Grün und Lila - gesellt Hess jedoch im Obergaden Fenster hinzu, die viel helles Tageslicht einlassen. Denn hier oben hat er bewusst auf große Farbigkeit verzichtet und stattdessen farbig geschwungene Bogen vor dezent kolorierte Fensterelemente gesetzt. Von ihm stammen auch die jeweils vier Buntglasfenster der beiden Westkapellen; während die der Marienkapelle vier Heiligenbilder zeigen, wird in der Taufkapelle das Wasser der Taufe und der vom Himmel herabkommende Segen in abstrahierter Form und leuchtenden Farben veranschaulicht. Dass hier ein dritter, unbekannter Glaskünstler zugange war, zeigt sich in der südlichen Kapelle: Dort sind zwei kleine Fenster in leuchtenden Farben zu sehen, die 1967 von der Firma Binsfeld eingebaut wurden. qb

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