Herbst-Zeitlose in voller Blüte

Kirkel-Neuhäusel. In Anlehnung an ihren Revuetitel "Hurra, wir sind auch noch da!" präsentierten sich die Mitglieder der Frauen-Theatergruppe Die Herbst-Zeitlosen frisch wie eh und je

 Mit ihrer Revue "Hurra, wir sind noch da" spielte sich die Frauen-Theatergruppe Die Herbst-Zeitlosen schnell in die Herzen der Zuschauer. Foto: Bernhard Reichhart

Mit ihrer Revue "Hurra, wir sind noch da" spielte sich die Frauen-Theatergruppe Die Herbst-Zeitlosen schnell in die Herzen der Zuschauer. Foto: Bernhard Reichhart

Kirkel-Neuhäusel. In Anlehnung an ihren Revuetitel "Hurra, wir sind auch noch da!" präsentierten sich die Mitglieder der Frauen-Theatergruppe Die Herbst-Zeitlosen frisch wie eh und je. Mit überzeugenden, witzigen, manchmal frivolen, aber auch nachdenklichen Beiträgen begeisterte das 1995 gegründete und immer noch sehr aktive Ensemble unter der künstlerischen Leitung von Schauspielerin Inge Veit das Publikum. Bei ihrem Auftritt im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel-Neuhäusel wurden Spielszenen und neue, selbst geschriebene Texte mit alt bekannten und beliebten Schlagermelodien, Sketchen sowie Zwischentexten von Erich Kästner über Rigoberta Menschu, Mascha Kaléko bis hin zu Bertolt Brecht und anderen verknüpft. Für die musikalische Einstudierung und die Begleitung der Sängerinnen zeichnete Sergiusz Antochewicz verantwortlich. Erwin Irmisch, Leiter des Bildungszentrums, hatte den Besuchern in seiner Begrüßung "ein Vergnügen mit einer ganz besonderen Truppe" angekündigt. Und er sollte Recht behalten. "Es sind schauspiel- und singverliebte Menschen, die hier nicht zum ersten Mal, aber noch nie vor so vollem Haus aufgetreten sind", freute sich Irmisch über die große Resonanz. Für die Sängerinnen der Herbst-Zeitlosen, deren Alter von Ende 50 bis 83 Jahre reicht, seien die Auftritte auf der Bühne "wie ein Jungbrunnen", erzählte Inge Veit, seit 15 Jahren künstlerische Leiterin der Theatergruppe. So hat die politisch-kritisch-komische Gruppe schon drei Mal in der Berliner Vertretung des Saarlandes gespielt und sich dort die Herzen des Publikums erobert. Auch in Kirkel präsentierten sich die Herbst-Zeitlosen professionell, stimmgewaltig und engagiert - und das, obwohl zu Beginn der Revue wegen einer kaputten Sicherung auf der Bühne plötzlich das Licht ausging. Doch Pianist Sergiusz Antochewicz ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, überspielte musikalisch die nicht eingeplante Pause, bevor die Herbst-Zeitlosen mit selbst geschriebenen Texten und bekannten Schlagermelodien das Publikum verzauberten. Dabei ging es um die Gefühle älter werdender Menschen, vor allem der Frauen, Armut im Alter, Alleinsein, den Verlust des Partners ("verblühende Frauen, verduften die Männer") oder die Suche nach Liebe - bei all diesen Lebensumständen klangen immer die Freude am Leben und Optimismus durch.

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