Herber Musical-Stoff lässt auch Platz für Hoffnung

Völklingen. "Macht Euch die Erde untertan!" Hier hat Gott geirrt. Von der allgegenwärtigen Zerstörung der Schöpfung handelt die zeitgenössische "Musicalmesse" von Johannes Mathias Michel

Völklingen. "Macht Euch die Erde untertan!" Hier hat Gott geirrt. Von der allgegenwärtigen Zerstörung der Schöpfung handelt die zeitgenössische "Musicalmesse" von Johannes Mathias Michel. Der Völklinger Frauenchor Viva Voce, das ebenfalls von Hedwig Conrath geleitete "chörche", ein professioneller Sprecher und engagierte Musiker präsentierten sie am Sonntag in der Versöhnungskirche."Ich höre nicht mehr zu, wenn vom Leiden der Erde die Rede ist. Ich lese keine Bücher mehr über den Sterbefall der Zukunft. Ich gehe nicht mehr auf die Straße, zu widersprechen der Verunstaltung meiner Kinder. Zu hoch gewachsen sind die Fürsten der Kälte." Resignation pur klingt aus dem Text. Doch in der Aufführung kommen auch Wut, Kraft und Widerstand zur Geltung, in poppig-jazzigem Stilmix von Gesang und Instrumentalem.

Wie der glänzend disponierte Klangkörper in der Versöhnungskirche die Umweltdramen, die innere Zerrissenheit des Menschen ("Mein Leben ist eine einzige Lüge") und die Sehnsucht nach Harmonie darstellt, geht unter die Haut. Bei allem Grimm - im Friedensgebet glimmt Hoffnung auf: "Neu also bestimme ich den Frieden. Vielfältiges utopisches Tun ist meine einzige Rettung", heißt es hier. Den beiden Chören, dem ausdrucksstarken Sprecher Ernst Günther Rotter und den Musikern Birgit Dernbecher, Querflöte, Christina Theis, Klarinette, Sebastian Arauz, Klavier, Rudi Schaaf, Bass, André Trouvain, Perkussion, und Harald Trouvain wird viel Beifall gezollt. "Herber Stoff, aber sehr zeitgemäß und nachhaltig dargeboten", resümiert Zuhörer Anton Wolter. et

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort