Helmut Kraus verabschiedet sich

St. Ingbert. Vor Kurzem erhielt Helmut Kraus eine Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum, nun beendet der Schulleiter der Albertus-Magnus-Realschule (AMR) seine "aktive Lehrerlaufbahn" Ende Januar 2012. "Mir hat meine Arbeit immer Spaß gemacht

 Helmut Kraus, Schulleiter der Albertus-Magnus-Realschule (hier im Kreise seiner Schüler), geht Ende Januar 2012 in den Ruhestand. Foto: Cornelia Jung

Helmut Kraus, Schulleiter der Albertus-Magnus-Realschule (hier im Kreise seiner Schüler), geht Ende Januar 2012 in den Ruhestand. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Vor Kurzem erhielt Helmut Kraus eine Urkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum, nun beendet der Schulleiter der Albertus-Magnus-Realschule (AMR) seine "aktive Lehrerlaufbahn" Ende Januar 2012. "Mir hat meine Arbeit immer Spaß gemacht. Ja, deshalb gehe ich mit Wehmut, aber traurig bin ich nicht", so der Schulleiter, der den Staffelstab an seinen Stellvertreter Thomas Bonerz weitergibt.Warum gerade jetzt? Kraus feierte seinen 65. Geburtstag und plädierte in seiner Funktion als Hauptpersonalratsmitglied der Realschullehrer dafür, dass man Jüngeren Platz machen sollte, "wenn man das entsprechende Alter hat." Seine erste Stelle nach dem Studium in Saarbrücken war an der Anne-Frank-Realschule in Eppelborn, wo er von 1972 bis 1994 Mathematik und Geografie unterrichtete. Zusätzlich erlangte er die Befähigung zum Lehrer für Wirtschafts- und Sozialkunde und Arbeitslehre und Technik. 1994 wurde er an der AMR Stellvertreter von Schwester Gabriele und seit Oktober 2005 leitete er als Rektor die Geschicke dieser St. Ingberter Schule. "Schwester Gabriele hatte große Fußstapfen zurückgelassen, das war nicht einfach", so Kraus zu den Herausforderungen, die die Amtsübernahme für ihn bedeutete. Nach seinen "Schuljahren" an der AMR zieht er Bilanz.

"Es war schon ein Vertrauensvorschuss, dass ich als Laie diese Arbeit machen durfte. Aber die Schwestern waren bereit, mir die Aufgabe zu übertragen, ihre Ideen fortzuführen und die Werteerziehung auf christlicher Grundlage zu gestalten", erinnert sich Kraus. Dabei hielt es der Schulleiter immer mit einem Spruch, der im Leitbild der Schule verankert ist: "Nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weitergeben." Das scheint ihm gelungen zu sein, wenn man ihn inmitten der Schüler sieht oder die bedauernden Worte der Kollegen hört, dass er nun leider geht. Nicht zuletzt ist das seiner Art zu verdanken, gibt es doch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Lehrern und auch den Eltern: "Was mir das Ausleben des Berufes an dieser Schule so einfach gemacht hat, das ist die Offenheit, die mir die Schüler und deren Eltern entgegenbringen. Meine Tür ist immer offen, weil es nichts Wichtigeres gibt als die dringlichen Probleme, die jeder Einzelne hat." Lange Zeit war Politik sein Hobby, er war CDU-Fraktionssprecher im Landkreis Neunkirchen. Doch mit der Übernahme der Schulleitung zog er sich vom politischen Feld zurück. Auch als Hauptpersonalrat hörte er mit Eintritt in die Schulleitung auf, weil beide Ämter seines Erachtens nicht zusammenpassten. Hier galt es, Interessenkonflikte zu vermeiden. "Das befreit auch", erzählt Kraus. Künftig half er eben aktiv und mit viel Spaß bei der Mitgestaltung der Schule, aber eine Herzensangelegenheit war auch die Kontaktpflege nach außen- mit anderen Schulen, den Pfarreien und der Stadt. "Denn die Schule steht immer im gesellschaftlichen Spannungsfeld. Wir sind keine Insel, wir sind mittendrin. Genau so war mir die Zusammenarbeit mit dem Förderkreis ein Anliegen, denn er unterstützt finanziell enorm. Was einen als Schulleiter wach hält, ist die tägliche Auseinandersetzung mit Problemen in der Schule, der Kontakt und die Kommunikation mit Schülern, Lehrern und Eltern", resümiert Kraus seine Schulleiterzeit. Ihm liegt es nicht, nur zu reagieren.

Im Vordergrund steht bei ihm das Agieren, weshalb es dem Pensionär Kraus nicht langweilig werden wird: "Ich werde erstmal ausspannen. Voraussetzung für meine Pläne ist die Gesundheit. Damit können die Entscheidungen in die eine oder andere Richtung fallen", will sich der begeisterte Fotograf nicht festlegen. Mit seiner Frau will er reisen und Theateraufführungen besuchen. Dabei schließt er nicht aus, dass er sich, "sollte ich gefragt werden", nicht noch mal gesellschaftlich engagiert. "Zum Glänzen gehört nur eine glatte Fläche, zum Leuchten braucht es Eigenfeuer", wie er sagt - und das Feuer, das hat er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort