Helmut Fercho ist Marathon-Mann

Lebach · Nicht dass es in Lebach in den vergangenen Wochen nichts Wichtigeres als den bevorstehenden ersten Marathonlauf von Helmut Fercho gegeben hätte. Aber es war doch ein Ereignis, von dem man in der Theelstadt sprach.

 Helmut Fercho vor dem Petersdom.

Helmut Fercho vor dem Petersdom.

 Helmut Fercho eingerahmt von den Wasserträgern Jürgen Dörnfeld (links) und Joachim Kreuter. Fotos: Fercho

Helmut Fercho eingerahmt von den Wasserträgern Jürgen Dörnfeld (links) und Joachim Kreuter. Fotos: Fercho

Lebach. Der 55-jährige Fotograf und Ladeninhaber zählt ja zu den Originalen des öffentlichen Lebens und ließ die Zeitgenossen regen Anteil nehmen an seinem Vorhaben. Das war Teil seiner Strategie: Möglichst überall und oft vom Lauf reden und sich damit selbst unter Druck setzen, ihn denn auch zu schaffen. Andere Marathon-Aspiranten wählen den umgekehrten Weg: Sie verschweigen den Start und gehen nur an die Öffentlichkeit, falls es vollbracht ist. Für den überglücklichen Helmut Fercho, der vor zehn Jahren einen Herzinfarkt erlitten hatte und zur Erhaltung der Gesundheit vor vier Jahren mit dem Langlauf anfing, darf nun Vollzug gemeldet werden. Er ist in Rom, seiner Traumstadt, die er bereits drei Mal als Tourist besucht hatte, den ersten Marathon seines Lebens gelaufen. Die Zeit soll keine Rolle spielen, nur so viel: Es waren noch ein paar tausend Leute hinter ihm. Die 42,195 Kilometer waren sehr hart. Wegen Schmerzen im Fußballen hatte Fercho fünf Wochen nicht trainieren können, hinzu kam noch ein Schnupfen.Auch im Rennen meldete sich der Fuß, ab Kilometer 8 etwa. Fercho, als früherer Handballer derlei Widerstand gewohnt, biss sich trotzdem durch, mit Gehpausen und von Start bis Ziel eskortiert von den erfahrenen "Marathonis" Jürgen Dörnfeld und Joachim Kreuter. Die stellten ihrer eigenen Fähigkeiten hinten an und motivierten den Debütanten, mal sanft, mal fordernd. "Ohne sie hätte ich es nicht durchgehalten", sagt Fercho dankbar. Den Blick auf den Petersdom kurz vor dem Zieleinlauf wird er nie vergessen. Ob er noch einmal Marathon rennt? Vermutlich nein. Ein paar halbe aber schon noch. Die Lebacher werden es rechtzeitig erfahren.

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