Helle Stunden in der Heiligen Nacht

Neunkirchen. Äpfel, Dosenwurst, Lebkuchen und Nudeln - um nur einige der Zutaten zu nennen, mit denen gestern Abend 25 Ehrenamtliche 280 Taschen für die Heilig-Abend-Aktion in der Herz-Jesu-Kirche bestückt haben. Hinter der Aktion der katholischen Kirchengemeinde, die bereits zum 21

 Mit System gingen die Helfer gestern Abend ans Tüten packen in der Herz-Jesu-Kirche. Foto: Thomas Seeber

Mit System gingen die Helfer gestern Abend ans Tüten packen in der Herz-Jesu-Kirche. Foto: Thomas Seeber

Neunkirchen. Äpfel, Dosenwurst, Lebkuchen und Nudeln - um nur einige der Zutaten zu nennen, mit denen gestern Abend 25 Ehrenamtliche 280 Taschen für die Heilig-Abend-Aktion in der Herz-Jesu-Kirche bestückt haben. Hinter der Aktion der katholischen Kirchengemeinde, die bereits zum 21. Mal stattfindet, steht ein riesiger Organisationsapparat: Insgesamt 60 Helfer wirken schon Wochen im Voraus, um zu einem gelungenen Fest beizutragen. Da müssen Sponsoren angeschrieben werden, Spenden (wie beispielsweise kistenweise Backwaren oder Getränke) abgeholt, Tische gerückt und gedeckt werden. "Wir sind ein eingespieltes Team", meinen Jürgen Seibert und Madeleine Dreher, die schon seit zwölf Jahren bei der Aktion dabei sind.Finanziert werden die Heilig-Abend-Feier sowie die Lebensmittel für die Tüten über Spendengelder. Diakon Oswald Jenni kalkuliert die benötigte Summe auf etwa 20 000 Euro (davon sind rund 15 000 Euro Sachspenden und 5000 Euro Geldspenden). Der Neunkircher Party-Service Rinke stiftet seit Jahren das Festessen.

Mit rund 300 bedürftigen Gästen rechnet man in diesem Jahr. "Bestuhlt und gedeckt ist im Pfarrsaal für 260 Personen. Wir haben aber zusätzlich Stehtische aufgestellt", sagt Jenni. Der Trend, dass von Jahr zu Jahr auch mehr Familien mit kleinen Kindern zur Feier kommen, wird von Jenni und seinen Helfern kritisch gesehen. Der eigentliche Kern der Aktion gehe somit verloren: Die Feier war ursprünglich gedacht für Menschen in schwierigen Situationen wie Alleinstehende oder Vereinsamte: "Dieser Abend ist eigentlich kein Fest für Kinder. Wir als christliche Gemeinde denken, dass Familien an Heiligabend traditionell zu Hause feiern sollten." Auch wenn die finanziellen Mittel knapp seien. Es gehe aber nicht darum, Familien auszugrenzen (Jenni: "Unsere Tür ist offen. Wir haben noch nie jemanden weggeschickt."), vielmehr wolle man mit der Heilig-Abend-Aktion "ein Zeichen in die Stadt hineintragen" und zugleich "Familien ermuntern, ihr Leben trotz Sorgen selbst in die Hand zu nehmen und das Fest auch gemeinsam zu Hause zu begehen". Schließlich dürfte das Engagement der Kirche "nicht in Abhängigkeit und weihnachtliche Hilflosigkeit führen": "Die Leute sollten sich nicht nur auf uns verlassen." Familien haben deswegen die Gelegenheit, bereits am heutigen Samstag ihre gut gefüllten Tüten abzuholen, damit sie mit den Lebensmitteln den Grundstock für ein eigenes kleines Festmahl haben.

Die Feier an Heiligabend beginnt um 15 Uhr. Dann gibt's Kaffee und Kuchen, gemeinsames Liedersingen und Zeit zum Plausch, bis um 18 Uhr das Abendessen serviert wird.

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