Masters-Turniere Hellas Bildstock übernimmt die Spitze

Rund 2400 Besucher kamen am Wochenende zu den Qualifikationsturnieren zum Hallenmasters. Kutzhof, Schmelz und Ludwigsthal zählen zu den Überraschungsmannschaften, der 1. FC Saarbrücken enttäuschte.

Die SF Köllerbach freuen sich über 32,5 Masterspunkte und 1000 Euro. Die gab’s für den Sieg in Gersweiler.

Die SF Köllerbach freuen sich über 32,5 Masterspunkte und 1000 Euro. Die gab’s für den Sieg in Gersweiler.

Foto: Heiko Lehmann

Turnier des SV Gersweiler (65 Wertungspunkte):

Die SF Köllerbach haben am Sonntag das Hallenturnier des SV Gersweiler gewonnen und damit einen Riesenschritt Richtung Masters gemacht. Im Finale setzten sich die Sportfreunde mit 3:2 gegen den FC Rastpfuhl durch. Matchwinner für die Köllerbacher war Jan Issa. Der 27-Jährige schoss sein Team im Finale bereits in der ersten Minute mit 1:0 in Führung und erzielte zehn Sekunden vor dem Ende der regulären 15 Minuten auch den 3:2-Siegtreffer. „Ich würde schon sagen, dass unser Sieg verdient war. Wir waren die beste Mannschaft. Wir wollen unbedingt wieder zum Masters fahren, und deshalb war der Erfolg extrem wichtig“, so Jan Issa. 32,5 Masterspunkte und 1000 Euro bekamen die SF Köllerbach für den Sieg.

Doch die Punkte und das Geld wären fast auf den Rastpfuhl gegangen. Der FC führte im Finale mit 2:1 und hatte bei einem Konter die Riesenchance zum 3:1. Doch die Rastpfuhler vertändelten den Ball, Köllerbach glich im Gegenzug zum 2:2 aus. „Wir haben uns heute selber geschlagen, das war unnötig. Jetzt müssen wir so langsam mal ein Turnier gewinnen, sonst wird es eng mit dem Masters“, sagte FC-Torhüter Robin Scheidt. Dritter wurde der SV Röchling Völklingen, der den Lokalmatadoren SV Gersweiler im kleinen Finale mit 5:4 schlug. Etwa 1000 Zuschauern kamen an allen Turniertagen zum sechsten Energis-Adidas-Cup. Zum besten Spieler wurde Mexid Kadrija vom SV Gersweiler gewählt.

Eine große Enttäuschung erlebte der 1. FC Saarbrücken, der mit einer Mischung aus Spielern der A-Jugend und der zweiten Mannschaft angetreten war. Die Erwartungen des FCS waren groß, doch das Aus kam schon in der Vorrunde. Gut möglich, dass das Aus der Sporthalle Gersweiler auch nicht mehr lange auf sich warten lässt. Während des Turniers regnete es durch das marode Dach, Lampen drohten, auf das Spielfeld zu krachen.

Turnier der SVGG Hangard (63 Wertungspunkte):

Beim 19. Proconcup der Sportvereinigung Hangard hat der SV Hellas Bildstock seinen Vorjahressieg wiederholt. In einer Neuauflage des Endspiels vom vergangenen Jahr besiegte der Dritte der Verbandsliga Nordost am Sonntagabend den Saarlandligisten Spvgg. Quierschied mit 5:2, durfte sich 31,5 Wertungspunkte gutschreiben lassen und 500 Euro für die Mannschaftskasse mitnehmen. Nach Platz drei am Auftaktwochenende beim Preußen-Masters in Merchweiler führt Bildstock nach zwei Turnieren die Masterstabelle mit 38,5 Punkten an.

Auch Quierschied, das in Merchweiler ebenfalls Zweiter geworden war, hat sein Punktekonto nach dem erneuten Finaleinzug weiter aufgestockt. Platz drei belegte der SV Auersmacher nach einem 5:1-Sieg im kleinen Finale gegen Verbandsligist SV Bliesmengen-Bolchen. Damit kam auch der Saarlandligist nach dem Auftakt-Sieg beim Turnier in Bübingen erneut in die Punkteränge. Der SVA ist danach mit 35,3 Punkten hinter dem FV Eppelborn (35,5) Dritter der Masterstabelle.

Rund 300 Besucher an beiden Tagen sahen in der Wiebelskircher Ohlenbach-Sporthalle zahlreiche interessante Lokalderbys mit einigen Überraschungen. Dazu gehörte, dass für den Saarlandligisten FSG Ottweiler/Steinbach das Turnier schon am Samstag nach der Vorrunde beendet war. Die Steinbacher gewannen nur ein Spiel gegen den SC Olympia Calcio, kamen gegen Merchweiler nicht über ein 3:3 hinaus und bezogen gegen den SC Ludwigsthal eine deutliche 1:6-Klatsche. Der Bezirksligist aus dem Neunkircher Stadtteil schaltete in der Zwischenrunde dann auch den Verbandsligisten FC Freisen aus (7:2) und zog als klassentiefster Verein ins Viertelfinale ein. Auch die Svgg Hangard, die SG Schiffweiler-Landsweiler und der pfälzische Landesligist SC Hauenstein schafften den Sprung in die Vorschlussrunde, für alle vier war dort aber Endstation. Der SC Ludwigsthal schied nach einer unglücklichen 5:6-Niederlage gegen Quierschied aus, Schiffweiler unterlag ebenso knapp gegen Bliesmengen-Bolchen (2:3) und Hangard zog gegen den späteren Gewinner Bildstock mit 4:5 den Kürzeren. Auersmacher schaffte durch ein 6:3 gegen den pfälzischen Landesligisten SC Hauenstein den Einzug ins Halbfinale. Die torreichste Begegnung erlebten die Besucher in der Vorrunde beim 15:1-Sieg von Bliesmengen-Bolchen gegen Halberg Brebach II.

Turnier des SV Hasborn (50 Wertungspunkte):

Mit einem Treffer 26 Sekunden vor Schluss hat Hendrik Schmidt den FC Hertha Wiesbach zum Sieg beim Adidas-Schaumberg-Cup des SV Hasborn geschossen. Der 25-Jährige erzielte in der Sporthalle Theley das entscheidende 2:1 für den Oberligisten im Endspiel gegen den FV Eppelborn (Saarlandliga). Schmidt traf in Überzahl, nachdem Eppelborns Akteur Maurice Schwenk wegen Meckerns Gelb-Rot gesehen hatte. „Dieser Turniersieg war ganz wichtig für uns. Jetzt sind wir in Sachen Masters-Qualifikation wieder im Soll“, freute sich Wiesbachs Siegtorschütze. „Wir haben im Endspiel allerdings auch ein wenig Glück gehabt.“ Denn Eppelborn ließ vor und nach dem 1:0-Führungstreffer durch Albert Becker eine Menge guter Möglichkeiten aus. Der Saarlandligist traf drei Mal den Pfosten, zwei Mal parierte Hertha-Torwart Leon Thomé gegen frei vor ihm auftauchende Angreifer. Knapp drei Minuten vor Schluss gelang Oliver Hinkelmann das 1:1 für Wiesbach. „Wir waren die bessere Mannschaft, aber die gewinnt im Fußball nicht immer“, meinte Eppelborns Spielertrainer Sebastian Kleer.

Rang drei ging an Landesliga-Tabellenführer SG Wadrill-Sitzerath. Der besiegte im „kleinen Finale“ Saarlandligist VfL Primstal mit 6:5 nach Siebenmeterschießen. „Wir haben ein richtig gutes Turnier gespielt“, freute sich SG-Routinier Christoph Molitor. „Der vierte Platz ist für uns ein wenig enttäuschend“, erklärte dagegen Primstals Mittelfeldspieler Jonas Caryot. Für Wadrill-Sitzerath wäre fast noch mehr  drin gewesen.

Im Halbfinale führte der Außenseiter gegen Wiesbach mit 3:1, zog aber dann doch noch mit 3:5 den Kürzeren. Im zweiten Semifinale verlor Primstal mit 0:2 gegen Eppelborn. Gastgeber SV Hasborn (Saarlandliga) scheiterte bereits in der Zwischenrunde. Wegen der kurzfristigen Absage der SF Köllerbach II reduzierte sich die Zahl der Wertungspunkte des Turniers von 52 auf 50. Das Turnier sahen 600 Zuschauer.

Turnier der SG Körprich-Bilsdorf (46 Wertungspunkte):

Felix Klemmer sorgte am Sonntagabend für Freudentaumel bei Saarlandligist SV Mettlach. Dank eines Tores des 23-Jährigen gewann der SV den Continentale-Martin-W.- Michler-Cup der SG Körprich-Bilsdorf. In der Nalbacher Litermonthalle gelang Klemmer im Endspiel gegen Oberligist FV Diefflen knapp eine Minute vor Schluss nach einer Ecke der 4:3-Siegtreffer für den Außenseiter. „Wir haben uns mit jungen Spielern, darunter zwei A-Jugendlichen, ganz stark verkauft. Was meine Mannschaft hier geleistet hat, war wirklich super“, erklärte Mettlachs Co-Spielertrainer Patrick Heinz strahlend. Nicht ganz so gut war die Laune bei Diefflens Spielertrainer Thomas Hofer. „Wir haben nicht unverdient verloren. Vor allem, weil wir bei zwei Gegentoren nach Ecken richtig gepennt haben“, ärgerte sich der 37-Jährige. Sein Team war im Endspiel früh durch einen Treffer von Julian Menzel in Rückstand geraten. Matthias Schäfer erhöhte danach auf 2:0 für Mettlach. Nach Diefflens 1:2-Anschlusstreffer durch Fatih Günes stellte Schäfer zunächst den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Die Vorentscheidung war dies aber noch nicht: Denn der FV kam durch einen Doppelpack von Marvin Guss zum 3:3-Ausgleich.

Noch mehr Tore als im Finale sahen die Zuschauer im Spiel um Platz drei. Dieses entschied Verbandsligist FV Siersburg mit 6:5 gegen Saarlandligist VfB Dillingen für sich. Siersburg war im Halbfinale an Mettlach gescheitert (0:4). Dillingen hatte in der Vorschlussrunde im Derby gegen Diefflen mit 1:6 den Kürzeren gezogen. Für Aufsehen sorgte zuvor der 1. FC Schmelz. Der Kreisligist schaffte es überraschend bis ins Viertelfinale und zog dort gegen Dillingen nur ganz knapp mit 4:5 den Kürzeren. Das Turnier sahen 340 Zuschauer.

Turnier der SG Linxweiler (29 Wertungspunkte):

Das war eine faustdicke Überraschung: Landesligist FC Kutzhof schnappte sich am Samstag im Sportzentrum St. Wendel den Sieg beim Masters-Qualifikationsturnier der SG Linxweiler. Im Finale bezwang der FC den großen Turnierfavoriten SV Elversberg. Kutzhof schlug die mit der Regionalliga-Mannschaft gemeldete SVE, die aber bei allen Turnieren mit einer Mischung aus U 23- und U 19-Spielern antritt, mit 3:1. „Ich bin nicht ganz zufrieden. Wir hätten das Turnier gerne gewonnen, aber Kutzhof hat uns zwei Mal geschlagen, deshalb war ihr Erfolg verdient“, fand SVE-Co-Spielertrainer Christian Frank. Schon in der Zwischenrunde hatte sich der Landesligist gegen Elversberg durchgesetzt (8:4). Im Finale brachte Janik Belia Kutzhof per Kopf mit 1:0 in Führung. Danach erhöhten Kevin Gemeinder und Adnan Hodzic – jeweils nach gelungenen Kombinationen – auf 3:0 für den Außenseiter. Der Elversberger 1:3-Anschlusstreffer durch Alexander Sutter kurz vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik. „Wir haben mit Kutzhof schon ein paar Jahre nicht mehr in der Halle gespielt, diesen Winter aber für ein paar Turniere gemeldet. Deshalb hätten wir nie damit gerechnet, hier zu gewinnen“, erklärte Torschütze Belia strahlend. Den Überraschungs-Coup feierte der Landesligist ausgiebig. „Wir haben es richtig krachen lassen. Ich glaube, das hört man auch noch an meiner Stimme“, meinte Belia am Sonntag lachend.

Die Svgg Hangard (gelb) war in der Zwischenrunde beim 2:9 gegen den SV Auersmacher chancenlos.

Die Svgg Hangard (gelb) war in der Zwischenrunde beim 2:9 gegen den SV Auersmacher chancenlos.

Foto: Heinz Bier
 Im umkämpften Finale des Hasborner Turniers traf der FV Eppelborn (in Weiß) auf Hertha Wiesbach. Hier schirrmt Eppelborns Bono Marjanovic den Ball gegen Kilian Staroscik und Marcel Jung ab. Wiesbach gelang jedoch 26 Sekunden vor Schluss der Siegtreffer zum 2:1.

Im umkämpften Finale des Hasborner Turniers traf der FV Eppelborn (in Weiß) auf Hertha Wiesbach. Hier schirrmt Eppelborns Bono Marjanovic den Ball gegen Kilian Staroscik und Marcel Jung ab. Wiesbach gelang jedoch 26 Sekunden vor Schluss der Siegtreffer zum 2:1.

Foto: B&K/Bonenberger/

Rang drei in St. Wendel ging an Saarlandligist Borussia Neunkirchen durch ein 6:2 im „kleinen Finale“ gegen Bezirksligist SG Gronig-Oberthal. Zuvor hatten die Borussen im Halbfinale gegen Elversberg mit 2:5 den Kürzeren gezogen. Gronig-Oberthal unterlag in der Vorschlussrunde gegen Kutzhof mit 1:4. Das Turnier sahen 150 Zuschauer. „Alle Spiele waren sehr fair“, freute sich Sven Kunkel, der Spielausschuss-Vorsitzende der gastgebenden SG Linxweiler.

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