„Helfen kann jeder“

Saarbrücken · Helfen ist einfach – das ist die Kernbotschaft der bundesweiten Woche der Wiederbelebung, die Menschen einlädt, ihre Kenntnisse für akute Notfälle aufzufrischen. Im Saarland ist dies in dieser Woche bei 20 Veranstaltungen möglich (die SZ berichtete).

Der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) sagte gestern zum Auftakt der Woche, dass viele Menschen ein veraltetes Wissen von der Wiederbelebung hätten. "70 bis 80 Prozent der Deutschen kennen die notwendigen Maßnahmen nicht". Aktuelle Kenntnisse müssten dringend in der Breite vermittelt werden, sagte Storm, denn jedes Jahr fordere der plötzliche Herztod fast 150 000 Opfer in Deutschland.

Professor Thomas Volk von der Uniklinik in Homburg erläuterte, dass die Chance einer Rettung durch den beherzten Einsatz von Ersthelfern von zehn auf 18 Prozent steige. "6000 Menschen im Bund und 75 im Saarland können so jährlich gerettet werden," sagte Volk. Er warb dafür, sofort und beherzt zu helfen: "Die Schäden, die man beim Helfen verursacht, sind bedeutungslos im Vergleich zu dem, was man beim Helfen gewinnen kann."

Es sei dringend notwendig, ein neues Bewusstsein für das Helfen zu schaffen, sagte Dirk Schmidt, stellvertretender Landesbereitschaftsleiter des Deutschen Roten Kreuzes Saar. "Die Leute stehen gehemmt vor Ort", kritisierte Schmidt. "Es gibt zu oft Bedenken, bei Notfällen 110 oder 112 zu wählen, aus Angst, etwas falsch zu machen." Am schwersten falle es, einem fremden Menschen zu helfen - doch gerade dies müsse trainiert werden.

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