Helfen im Zeichen des Sterns

Erbach. Es ist ein schöner Brauch: Um den 6. Januar herum klopfen Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet an die Türen, bringen Segen, Lieder und sammeln Geld für Kinder, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Das ist auch in unserer Region so. "Segen bringen, Segen sein" lautet das Motto der Sternsingeraktion in diesem Jahr

 Eine Sternsingergruppe aus der Projektpfarrei Homburg eins besuchte die Eröffnungsfeier der aktuellen Sternsingeraktion im Bistum Speyer - davon haben sie nun erzählt. Foto: Bernhard Reichhart

Eine Sternsingergruppe aus der Projektpfarrei Homburg eins besuchte die Eröffnungsfeier der aktuellen Sternsingeraktion im Bistum Speyer - davon haben sie nun erzählt. Foto: Bernhard Reichhart

Erbach. Es ist ein schöner Brauch: Um den 6. Januar herum klopfen Mädchen und Jungen als Heilige Drei Könige verkleidet an die Türen, bringen Segen, Lieder und sammeln Geld für Kinder, denen es nicht so gut geht wie ihnen selbst. Das ist auch in unserer Region so. "Segen bringen, Segen sein" lautet das Motto der Sternsingeraktion in diesem Jahr. Die Sternsinger aus dem Bistum Speyer setzen dieses Motto in den kommenden Tagen in ihren Heimatgemeinden in die Tat um. Kinder und Jugendliche werden mit ihren Begleitern durch die Straßen ziehen, um sich für Not leidende Kinder in aller Welt stark zu machen. Sie machen sich auf den Weg, um den Menschen mit geweihter Kreide den Segen "C+M+B" (siehe Infokasten) an die Haustür zu schreiben und um eine Geldspende für Kinder in Not zu bitten.

Zu den vielen Sternsingern, die sich auch in unserer Region als Heilige Drei Könige engagieren, gehören auch Daniel Fuchs, Dagmar Kwiotek, Julia Fell, Maximilian Reichhart, Laura und Julia Kühn, Adrian Grimm sowie Matthias und Thomas Ehling aus den Pfarreien St. Josef Jägersburg, St. Andreas Erbach und Maria vom Frieden Erbach. Bevor sie sich an diesem Samstag in ihrer Gemeinde auf den Weg von Haus zu Haus machten, nahmen sie an der Feier zum Auftakt der Sternsingeraktion in Speyer teil und repräsentierten dort die Projektpfarrei Homburg eins. Die acht Messdiener gehörten zu den annähernd 400 Sternsingern, die sich zur Eröffnungsfeier des Bistums angemeldet hatten. Im Mittelpunkt stand neben einem Workshop zum Thema Tansania auch der gemeinsame Gottesdienst mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann im Dom zu Speyer.

Kurz nachdem sie zurückkamen, haben sie von ihren Eindrücken erzählt. Für die Kinder aus Erbach und Jägersburg, die unter anderem vom Vorsitzender des Pfarreirates, Peter Fuchs, und dem Pastoralreferenten Oliver Wagner begleitet wurden, war der Besuch beim Bischof in der Domstadt ein ganz besonderes Erlebnis. Gekleidet in festliche Gewänder und mit Krone auf dem Kopf verkörperten sie dort die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar. Erstmals habe es einen Workshop zu einem bestimmten Thema gegeben, erzählten Daniel und Maximilian. Sie kennen sich haben, denn vor zwei Jahren waren sie ebenfalls beim Auftakt der Sternsingeraktion in Speyer dabei. "Wir haben mit ganz großen Legobausteinen einen Brunnen gebaut", berichtete Julia. In Tansania gebe es "viel dreckiges Wasser", fügte Dagmar mit Blick auf den gezeigten Film über das afrikanische Land hinzu - und verriet so auch etwas über den Hintergrund der Bauaktion. Pastoralreferent Oliver Wagner ging dann noch etwas genauer auf das Thema ein: Im Beispielland Tansania sei es vor allem um den Gesundheitsbereich schlecht bestellt. Aus diesem Grund müssten Brunnen gebohrt und das Wasser gefiltert werden. Erstaunt waren die Jungen und Mädchen, dass es 14 000 Euro kostet, um einen Brunnen fertig zu stellen.

Und dieses Bauen wurde eben sozusagen symbolisch ausprobiert mit der Aufgabe für die Sternsinger, einen Brunnen aus Legosteinen zu errichten. "Das hat ganz viel Spaß gemacht", sagten Julia und Dagmar. Adrian Grimm ist seit sechs Jahren Messdiener und er hat eine klare Erklärung für sein Engagement als Sternsinger: "weil mich die Kirche interessiert und ich es gut finde, armen Kindern zu helfen".

In Jägersburg, Erbach und Beeden machen sich insgesamt 140 Sternsinger aus der Projektpfarrei auf den Weg, informierte Peter Fuchs - und dies konfessionsübergreifend. "Eine tolle Gemeinschaft", betonte er. Und natürlich sind nicht nur hier, sondern auch in anderen katholischen Gemeinden die Heiligen Drei Könige unterwegs, um anderen zu helfen.

Auf einen Blick

Insgesamt 366 Sternsingergruppen waren im vergangenen Jahr im Bistum Speyer unterwegs und sammelten annähernd 1,3 Millionen Euro für Kinder in Not. Bereits seit 1961 wird das Dreikönigssingen vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) organisiert. Heute zählt die Sternsingeraktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

 Viele Kinder ziehen als Sternsinger von Haus zu Haus, um anderen Kindern in Not zu helfen. Foto: dpa/Ingo Wagner

Viele Kinder ziehen als Sternsinger von Haus zu Haus, um anderen Kindern in Not zu helfen. Foto: dpa/Ingo Wagner

20*C+M+B*13 - das schreiben die Heiligen Drei Könige an die Türen. Die Buchstaben stehen nicht für die Namen Caspar, Melchior, Balthasar, sondern für den Spruch "Christus mansionem benedicat", übersetzt Christus segne dieses Haus." Es gibt immer ein Land, auf das besonders aufmerksam gemacht wird. In diesem Jahr ist es Tansania re/red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort