Heißer Frühling für Regensommer verantwortlich

Der Sommer steckt in einer Warteschleife. Schuld daran ist der umfangreiche Tiefdruckkomplex mit den Protagonisten Nemo, Otto und Peter, der sich von Skandinavien südwärts über ganz Mitteleuropa bis zu den Alpen erstreckt. Eingebettet von dem Azorenhoch über dem Atlantik und dem Hoch über Russland bildet diese Tiefdrucklage eine äußerst stabile Großwetterlage

Der Sommer steckt in einer Warteschleife. Schuld daran ist der umfangreiche Tiefdruckkomplex mit den Protagonisten Nemo, Otto und Peter, der sich von Skandinavien südwärts über ganz Mitteleuropa bis zu den Alpen erstreckt. Eingebettet von dem Azorenhoch über dem Atlantik und dem Hoch über Russland bildet diese Tiefdrucklage eine äußerst stabile Großwetterlage. Trotz aller Klagen über das unsommerliche Wetter sollte bedacht werden, dass wir etwas verwöhnt von unserem Wunschdenken sind, dass wir den Sommer immer mit viel Sonnenschein und hohen Temperaturen verbinden. Das gilt zwar für Südeuropa, aber nicht für unsere gemäßigten Breiten, in denen wechselhafte Sommer völlig normal sind. Es ist außerdem nicht verwunderlich, dass wir gerade nach diesem fantastischen Rekord-Frühling nun eine eher bescheidene Witterung im Sommer erleben: Weil sich im Frühjahr das Festland so stark aufgeheizt hat und warme Luft nach oben steigt, strömt jetzt in den Sommermonaten als Ausgleich verstärkt kühlere Luft vom Atlantik Richtung Kontinent.Zunächst ändert sich an der beständigen Tiefdrucklage auch nur wenig, erst im Laufe der nächsten Woche mehren sich die Anzeichen für eine spürbare Wetterbesserung und eine zaghafte Rückkehr der Sommerwärme. So ist heute und am Wochenende mit einem raschen Wechsel von starker und aufgelockerter Bewölkung mit gelegentlichen, sonnigen Momenten zu rechnen, wobei immer wieder Schauer auftreten können. Mit Höchstwerten von 17 bis 20 Grad bleibt der Juli kühl, und von den eigentlich jetzt beginnenden Hundstagen, den heißesten Tages des Jahres, sind wir meilenwert entfernt.

Auch zu Wochenbeginn bleibt es leicht wechselhaft, wenngleich sich allmählich ein Keil des Azorenhochs aus Westen ausbreiten kann. Dabei ist es teils heiter, teils bewölkt, und nachmittags kann sich in der feuchten Luft ein gewittriger Schauer bilden. Mit Temperaturen bis 23 Grad wird es etwas wärmer. Ab Wochenmitte könnte es zunehmend freundlicher werden, denn über Mitteleuropa entsteht eine Hochdruckbrücke zwischen Azoren- und Russlandhoch. Zwar steht der Sommer noch auf wackeligen Beinen, und mehr als 25 Grad sind vorerst auch nicht zu erwarten, aber der Juli wird sich doch noch versöhnlich verabschieden. Ob das der Durchbruch zum stabilen Sommerwetter im August sein wird, ist allerdings noch offen.

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