Heiße Diskussionen nach Abbruch

Wadern. Es war alles gerichtet für ein schönes Fußballfest. 500 Zuschauer waren bei bestem Wetter nach Wadern gekommen, um sich das Lokalderby zwischen der SG Noswendel-Wadern und Aufstiegsanwärter VfL Primstal anzusehen. Doch dann war die Begegnung nach 42 Minuten zu Ende.Was war passiert? Beim Stand von 1:0 für Noswendel-Wadern spielen die Hausherren einen langen Ball in den Strafraum

 Autsch: Schon vor der Verletzung von Primstals Kapitän Tobias Wiesen ging es im Derby teilweise rustikal zu. Hier trifft Noswendels Daniel Schmidt (l.) den Primstaler Andre Kunrath.Foto: ruppenthal

Autsch: Schon vor der Verletzung von Primstals Kapitän Tobias Wiesen ging es im Derby teilweise rustikal zu. Hier trifft Noswendels Daniel Schmidt (l.) den Primstaler Andre Kunrath.Foto: ruppenthal

Wadern. Es war alles gerichtet für ein schönes Fußballfest. 500 Zuschauer waren bei bestem Wetter nach Wadern gekommen, um sich das Lokalderby zwischen der SG Noswendel-Wadern und Aufstiegsanwärter VfL Primstal anzusehen. Doch dann war die Begegnung nach 42 Minuten zu Ende.Was war passiert? Beim Stand von 1:0 für Noswendel-Wadern spielen die Hausherren einen langen Ball in den Strafraum. SG-Stürmer Andreas Haupenthal und VfL-Kapitän Tobias Wiesen jagen der Kugel hinterher. Auch Primstals Schlussmann Frank Schmidt will ans Leder. Unglücklich prallen alle drei zusammen. Danach steht bei Wiesen der Arm unnatürlich weg. Unter Schock läuft Primstals Kapitän Richtung Mittellinie, wo er schließlich behandelt wird. Währenddessen lässt VfL-Schlussmann Frank Schmidt den Ball fallen, um auf Haupenthal, den er für den Zusammenprall verantwortlich macht, loszugehen. Noswendels Daniel Schmidt schnappt sich daraufhin die Kugel und schiebt zum 2:0 ein.

Danach wird die Begegnung unterbrochen. Es wird ein Krankenwagen und ein Notarzt gerufen, da Wiesen große Schmerzen hat. Der Abwehrspieler wird schließlich ins Krankenhaus gebracht, wo der Arm unter Narkose wieder ins Ellbogengelenk eingerenkt wird. Zudem muss Wiesen wohl noch wegen Knochenabsplitterungen operiert werden. "Danach haben unsere Trainer die Mannschaft gefragt, ob sie weiter spielen will. Dies haben die Spieler verneint, weil sie zu geschockt waren", berichtete der VfL-Vorsitzende, Berti Peters.

Mit dem Wunsch nach Spielabbruch trat der VfL an Schiedsrichter Willy Bauer heran. Der brach dann auch ab. Doch die Hausherren waren damit nicht einverstanden. "Der verletzte Spieler hat unser vollstes Mitgefühl, trotzdem hätte man weiter spielen können", sagt Eugen Müller, der SG-Vorsitzende. Er verweist auf einen ähnlichen Fall aus der letzten Saison, als seine Mannschaft in Überherrn trotz eines Schien- und Wadenbeinbruchs von Christopher Schmitt die Begegnung zu Ende brachte. Nach dem Abbruch kochten die Emotionen hoch. Laut Peters gab es Vorwürfe, Primstal habe das Spiel nur abbrechen wollen, weil der VfL 0:2 zurücklag. Es folgten hitzige und unschöne Wortgefechte. Noswendels Trainer Lothar Pesch, in Primstal gleichzeitig Jugendleiter, sagt: "Die Emotionen sind hochgekocht. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sich beide Vereine gemeinsam um eine Lösung bemüht hätten. Ich bin aber froh, dass die Verletzung nicht so schwer ist, wie es anfangs aussah."

Wie das Spiel gewertet wird, darüber wird der Saarländische Fußballverband in dieser Woche entscheiden. Wahrscheinlich gehen die Punkte an Noswendel - auch weil Primstal dem Verband bereits mitteilte, dass der Verein kein Wiederholungsspiel will. "Mir fehlt bei der ganzen Angelegenheit die Menschlichkeit. Deshalb haben wir uns im Vorstand entschieden, dass wir kein Wiederholungsspiel wollen. Wir möchten damit zeigen, dass uns die Gesundheit unseres Spielers wichtiger ist, als ein möglicher Aufstieg", erklärt Peters.

Sollte die Begegnung tatsächlich für Noswendel gewertet werden, verliert Primstal in der Tabelle zwei Spieltage vor Schluss den Aufstiegsrang zwei an den FV Diefflen. "Ich bin

froh, dass

die Verletzung nicht so schwer ist, wie es anfangs aussah."

 Autsch: Schon vor der Verletzung von Primstals Kapitän Tobias Wiesen ging es im Derby teilweise rustikal zu. Hier trifft Noswendels Daniel Schmidt (l.) den Primstaler Andre Kunrath.Foto: ruppenthal

Autsch: Schon vor der Verletzung von Primstals Kapitän Tobias Wiesen ging es im Derby teilweise rustikal zu. Hier trifft Noswendels Daniel Schmidt (l.) den Primstaler Andre Kunrath.Foto: ruppenthal

Noswendels Trainer Lothar Pesch, der in Primstal Jugendleiter ist

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