Heinz Ginkel zeigt "Luftzeichen"

Homburg. Es ist das Ergebnis eines durchaus gewagten Unterfangens, das der Homburger Maler Heinz Ginkel seit Sonntag in seiner Galerie in der Karlsbergstraße zeigt. Auf rund 150 Blätter hat Ginkel ausdrucksstark "Luftzeichen", so der Titel der aktuellen Schau, gebannt

Homburg. Es ist das Ergebnis eines durchaus gewagten Unterfangens, das der Homburger Maler Heinz Ginkel seit Sonntag in seiner Galerie in der Karlsbergstraße zeigt. Auf rund 150 Blätter hat Ginkel ausdrucksstark "Luftzeichen", so der Titel der aktuellen Schau, gebannt. "Aus der Luft gegriffen" ist dabei mehr als ein Wortspiel, flüchtige Eindrücke im Himmel waren Ginkels Thema der zurückliegenden Monate, aus der Luft gegriffen hat er sich schnell Veränderndes. Und das mit der der Malerei innewohnenden Beständigkeit. So bringt Ginkel zusammen, was auf den ersten Blick nur schwer technisch zusammenzubringen ist. Ginkels Luftzeichen sind Eingriffe in die Zeit, halten fest, was schnell entstanden und schon längst vergangen ist. Wolkenformationen, Rauch - all das, was den im Kern blauen Himmel formt, hat Ginkel auf seine Blätter gebannt, Jahreszeiten und ihre himmlischen Ausprägungen gleich mit.Den Betrachter nimmt der Maler dabei mit auf eine Reise durch die Auseinandersetzung mit dem Thema, von Blatt eins bis zum Ende der Serie gewährt Ginkel Einblicke in sein Schaffen. Das ist nicht unbedingt üblich, doch nicht minder beeindruckend.

Ginkels Serie "Luftzeichen" entwickelt ungeahnte Dynamik, natürlich auch der Vergänglichkeit des Themas geschuldet. Die letztendliche und vollständige Auflösung in der Abstraktion gewinnt durch die Strecke und die damit verbundene Entwicklung der Serie vor dem Auge des Betrachters zudem Dramatik.

Die Kunstkritikerin Sabine Graf, die am Sonntag in die Ausstellung, musikalisch umrahmt von Katharine und Rick-Henry Ginkel, einführte, vermittelte das Werk des Malers so: "Mal leuchtet der Himmel orange und gelb. An anderen Tagen beherrschen Grau und ein trübes Weiß die Szene. Es kann auch sein, das in einem der umliegenden Gärten Laub und Gestrüpp verbrannt wird. Dann wird die Luft zu Rauch." All das fände sich in Ginkels Serie "Luftzeichen" wieder. Graf: "Feuer und Wasser, die Elemente, werden zu Helfern beim Bildererwerb." Sie wären es, die den Anlass für ein Bild schaffen würden. "Nur sind diese Erscheinungen flüchtig", skizzierte Graf die schon handwerkliche Herausforderung, der sich Ginkel als fotografisch Malender des kurzen Augenblicks gestellt hätte. Wie man darauf regieren müsste, fragte Graf und liefert die Antwort gleich mit, als sie den Maler selbst zitierte: "Spontan und aus dem Moment." Spontan zu reagieren, um das festzuhalten, was zu entwischen droht. Graf fasste Ginkels Herangehensweise so in Worte: Den kürzesten Weg zwischen Auge und Hand zu wählen - eine Maxime, die Ginkel von seinem Lehrmeister, dem Maler Matthew Perceval, als Schaffensprinzip übernommen hatte.

Auf einen Blick

Die Ausstellung "Luftzeichen" ist donnerstags und freitags von 17 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung unter Tel. (0 68 41) 6 81 94 in der Galerie Ginkel in Homburg zu sehen. thw

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