Heimspiel für Familie Hooß

St. Wendel. Bevor der Startschuss fällt, stehen die Sieger eigentlich schon fest. Gegen die fünf Afrikaner, die am Sonntag beim Marathon in St. Wendel am Start sein werden, ist kaum ein Kraut gewachsen. Sie werden den Sieg sicherlich unter sich ausmachen. Doch hinter der kenianischen Phalanx werden einige Saarländer vorne mitlaufen, allen voran die Familie Hooß

St. Wendel. Bevor der Startschuss fällt, stehen die Sieger eigentlich schon fest. Gegen die fünf Afrikaner, die am Sonntag beim Marathon in St. Wendel am Start sein werden, ist kaum ein Kraut gewachsen. Sie werden den Sieg sicherlich unter sich ausmachen. Doch hinter der kenianischen Phalanx werden einige Saarländer vorne mitlaufen, allen voran die Familie Hooß.Jörg und Tanja Hooß, die bereits im vergangenen Jahr in St. Wendel am Start waren, verzichten für den Marathon sogar auf einen möglichen deutschen Meistertitel. Am 29. April wären in Brandenburg die nationalen Titelkämpfe im 100-Kilometer-Lauf. Und sowohl Jörg als auch Tanja sind amtierende deutsche Meister in dieser Disziplin. "Aber wir hatten schon für St. Wendel gemeldet und wollten nicht absagen", sagt Jörg Hooß. Für das Ehepaar, das in Fürth bei Ottweiler wohnt und sich auf die 100-Kilometer spezialisiert hat, sind die 42,195 Kilometer fast schon eine Kurzstrecke. Jörg Hooß spricht dann lapidar von "einem schnellen Marathon" pro Jahr, den er gerne läuft.

Vergangenes Jahr kam er in St. Wendel mit 2:41,44 Minuten auf den dritten Rang in der Gesamtwertung. "Meine Form ist gut. Ich werde versuchen, eine Zeit von 2:39 Stunden zu erreichen. Aber es wird wohl sehr warm sein, das ist für mich nicht optimal." Über mögliche Platzierungen will er aber nicht spekulieren. "Das kann ich sowieso nicht beeinflussen. Vielleicht gehen ein paar von den schnellen Jungs zu schnell an und brechen später ein. Klar wäre es toll, wieder unter die ersten Drei zu laufen."

Auch Tanja Hooß peilt eine Zeit wie im vergangenen Jahr an. Sie will um die drei Stunden laufen und wird sich mit Julia Keck vom LA Team Saar auseinander setzen müssen. "Es ist für uns etwas Besonderes in St. Wendel zu laufen. Das ist ein Heimspiel", sagt sie.

Auch im Halbmarathon stehen zwei Jungs der LTF Marpingen auf der Favoritenliste: Ramon Bernadon und der frisch gebackene Saarlandmeister im Halbmarathon, Samuel Schu. Der erst 18-Jährige, der in Theley wohnt und von allen nur "Sammy" genannt wird, lässt sich auch nicht von seinem bevorstehenden Abitur am kommenden Montag vom Start abhalten. "Ich werde deshalb wohl mit dem Auto und nicht mit dem Fahrrad zum Marathon kommen. Ich bin gespannt was geht, vielleicht ist eine Zeit von 1:14 Stunden drin", sagt das Talent, dessen ganze Familie ebenfalls am Start sein wird.

Die LTF Marpingen sind auch für die sportliche Leitung und Planung verantwortlich. Zusammen mit zwölf anderen Vereinen koordiniert der Verein Streckenposten und Helfer. In diesem Jahr hatten sie aufgrund des Termins Schwierigkeiten, genügend Leute zu finden. "Der 1. Mai ist nicht optimal", sagt Karl-Heinz-Wagner, Vorsitzender der LTF. "Viele sind in den Osterferien oder auf einem Mai-Ausflug. Gerade noch so haben wir genügend Helfer." Eine Tatsache, die auch Familie Hooß freut. "Selbst die Streckenposten werden uns anfeuern", sagt Jörg mit einem Lachen.

Auf einen Blick

Am Sonntag ist die B41 bereits ab 6 Uhr morgens gesperrt. Deshalb haben die Organisatoren ein Parkleitsystem zu den Stellplätzen im Bereich Bosenbach, Missionshausstraße und Sportzentrum eingerichtet. Von dort aus bringen Pendel-Busse die Teilnehmer zum Start-Ziel-Bereich am St. Wendeler Schlossplatz. Die Startnummernausgabe befindet sich im Saalbau, direkt am Schlossplatz und ist bereits samstags von 10 Uhr bis 19 Uhr geöffnet und am Renntag ab 7.30 Uhr. msc

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