Heimatkundler passen auf Zeitzeugnisse auf
Oberthal. Die Heimatgeschichte ist schier unerschöpflich. Das haben die Mitglieder des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal festgestellt, nachdem sie ihn im Jahre 1988 gegründet hatten. In den zurückliegenden 24 Jahren hat sich ein so großes Gebiet der Erforschung aufgetan, dass die Mitglieder seither alle Hände voll zu tun haben
Oberthal. Die Heimatgeschichte ist schier unerschöpflich. Das haben die Mitglieder des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Oberthal festgestellt, nachdem sie ihn im Jahre 1988 gegründet hatten. In den zurückliegenden 24 Jahren hat sich ein so großes Gebiet der Erforschung aufgetan, dass die Mitglieder seither alle Hände voll zu tun haben. So sammelt der Verein seit Jahren Fotos aus alter Zeit. Bisher kamen über 1000 Schwarz-weiß-Bilder und über 500 Farbbilder zusammen. Aus diesem reichhaltigen Fundus kann der Verein schöpfen, wenn er jedes Jahr seinen Kalender herausbringt.Seit fast zwei Jahren läuft die Dokumentation der Flurkreuze. "Dabei schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe", sagte der stellvertretende Vorsitzende, Werner Rauber, der die Aktion federführend leitet. "Die Flurdenkmale werden auf einem Erfassungsbogen für das Landesdenkmalamt eingetragen, alle Daten und Fotos werden aber auch gleichzeitig im Vereinsarchiv aufbewahrt." Dankbar ist Werner Rauber besonders dem 89-jährigen Stefan Ost, der ihm bisher schon viel über die Flurkreuze erzählen konnte. "Einige Kreuze, die noch auf alten Karten eingezeichnet sind, haben wir aber nicht mehr gefunden", sagte der ehemalige Landwirt. 39 Kreuze sind bisher aufgesucht, fotografiert und beschrieben worden. Auch zahlreiche Bürger, die befragt wurden, hatten Erinnerungen an ihre Geschichte. Interessant bei der Suche war, dass die Gemarkungen von Oberthal, Güdesweiler und Gronig reich an Flurdenkmälern sind, in Steinberg-Deckenhardt dagegen bisher keines gefunden worden ist.
Der Verein hat in jahrelanger Arbeit die Chroniken der Schulen in den vier Gemeindeteilen, die alle in der deutschen Fraktur geschrieben sind, in der heute üblichen Schriftart abgeschrieben. "Jeder kann auf diesen Bestand zurückgreifen, wenn er etwas über die geschichtlichen Ereignisse von früher wissen will", sagte Vereinsvorsitzender Bernd Kirch im Gespräch mit der SZ. Sehr erfolgreich war auch die Mundartgruppe. Ilona Jung und Hermine Selgrad haben mehr als 1400 Mundartwörter und mundartliche Redewendungen gesammelt. Die bereits in zweiter Auflage erschienene Mundartfibel fand bei der Bevölkerung großen Anklang.
Der am 27. März 1988 im Café Klein-Mörsdorf gegründete Verein für Geschichte und Heimatkunde hat heute 60 Mitglieder. In den zurückliegenden 24 Jahren ist er mit Ausstellungen, Film- und Vortragsabenden, Rötelmalkursen, Dialektwerkstätten und Büchern an die Öffentlichkeit getreten. An der Restaurierung von sechs Wegekreuzen waren mehrere Mitglieder beteiligt. Die nach der Gründung in dem Café eingerichtete Rötelkrämerstube existiert im Moment nicht, weil das Haus abgerissen wurde. Wieder eingerichtet werden soll sie nach den Worten von Bernd Kirch aber auf jeden Fall, sobald ein geeigneter Raum dafür gefunden worden ist. Seit dem Jahre 1997 hat der Verein im so genannten "Klopphaus" in der Imweilerstraße eine Anlaufstelle.
Am Rande
Von den Büchern, die der Verein für Geschichte und Heimatkunde bisher herausgegeben hat, sind noch folgende Bände erhältlich: "Der brennende Götterhain - Wildfrau's Häuschen" (zehn Euro), "Oberthal - es war einmal" (fünf Euro), "Das Schloss Linden" (zehn Euro), "Güdesweiler Kapellen und Guter Brunnen" (fünf Euro), "Gronig, Dorf an der Bliesquelle" (Band I zehn Euro, Band II 15 Euro), "Oberthaler Mundart" (fünf Euro, als CD ein Euro). gtr