Vereine tragen Bergbau weiter

Saarlouis · Über 27 500 Saarländer engagieren sich für die Geschichte der Montanindustrie.

 Der Hammerkopf-Förderturm in Camphausen ist ein Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst. Auch für seinen Erhalt setzten sich die Bergmannsvereine ein. Foto: Thomas Reinhardt

Der Hammerkopf-Förderturm in Camphausen ist ein Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst. Auch für seinen Erhalt setzten sich die Bergmannsvereine ein. Foto: Thomas Reinhardt

Foto: Thomas Reinhardt

Zum 30. Mal trifft sich heute die Delegiertenversammlung des Landesverbands der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine des Saarlandes. Und obwohl die Zeiten des aktiven Bergbaus vorbei sind, ist das Thema immer noch aktuell, ist sich Landesverbands-Präsident Klaus Hiery sicher. Der Bergbau habe die Menschen im Saarland geprägt, erklärt er - und deshalb sei auch die Zukunft der Vereine für die kommenden Jahrzehnte gesichert. Es kämen junge Leute nach und die Mitgliederzahlen in den 87 Vereinen im Saarland seien konstant bei etwa 27 500 Mitgliedern. "Einige Vereine haben über 1000 Mitglieder", berichtet Hiery.

Durch die Tätigkeiten der Vereine innerhalb der Orte sei das Thema Bergbau noch heute allgegenwärtig. Dazu tragen die zahlreichen Symbole überall im Saarland bei. "In fast jedem Ort steht ein Kohlenwagen oder ein anderes Relikt", führt Hiery aus. "Der Förderturm in Camphausen ist ein architektonisches Meisterwerk, das gibt es nur einmal in der Bundesrepublik", nennt er ein Beispiel. Die Erhaltung dieser Wahrzeichen sei sein Anliegen, aber letztendlich auch eine Frage des Geldes. Als eine "hervorragende Sache" bezeichnet er in diesem Zusammenhang das Saar-Polygon auf der Bergehalde in Ensdorf. "Das ist für mich wie der Eiffelturm", schwärmt er: ein Zeichen, das bestehen bleibt. Er könnte sich vorstellen, dass es noch weiter ausgebaut wird und so zu einer Wallfahrtsstätte für den Saar-Bergbau wird.

Dabei steht es nicht nur für die Vergangenheit. "Das Polygon hat von jeder Seite eine andere Form", beschreibt Hiery das Bauwerk - und von einer Seite sehe man es als Buchstaben "Z". "Z" wie Zukunft, aber "nicht für den Bergbau, sondern für das Saarland als solches". Denn das Leben gehe auch ohne Bergbau weiter - trotzdem hält Hiery es für wichtig, das Wissen über dessen Bedeutung zu wahren. Die Montanindustrie habe das Saarland stark gemacht und die Bergleute seien die ersten gewesen, die nach dem Krieg beim Wiederaufbau geholfen haben, weiß er. Außerdem lobt er den hohen Stellenwert der Solidarität: "Im Bergbau gibt es keinen Unterschied nach Religion oder Nationalität", betont er.

Miteinander und füreinander - so arbeiteten schon früher die Vereine und das tun sie heute weiter. Deshalb glaubt Hiery daran, dass sie noch einige Jahrzehnte bestehen werden.

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Knappenvereine treffen sich in Fraulautern Die 30. Versammlung des Landesverbands der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine des Saarlandes trifft sich heute, 14 Uhr, im Vereinshaus in Fraulautern. Auf dem Programm stehen unter anderem Ehrungen und die Vorbereitung künftiger Veranstaltungen.

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