Specht-Experten aus vier Ländern treffen sich im Saarland

Kirkel · Zum ersten Mal hat die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft ihre Specht-Experten ins Saarland geschickt. Drei Tage lang können Vogelfreunde aus dem In- und Ausland die Artenvielfalt in der Region kennenlernen.

Wer zuvor nichts über Spechte wusste, der kann nach diesem Intensivkurs ein Buch darüber schreiben: Unter dem Titel "Spechte im Vier-Länder-Eck" findet die Jahrestagung der Fachgruppe Spechte der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft (DOG) an diesem Wochenende zum ersten Mal im Saarland statt. Tagungsort ist das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel . Für die rund 80 Vogelfreunde aus Deutschland, Frankreich, Luxemburg und der Schweiz stehen Ausflüge zum Specht- und Wald erkunden auf dem Programm. Den Auftakt bildete am Freitag ein Ausflug ins Biosphärenreservat Bliesgau. Insgesamt 18 Vorträge klären über Spechte in unterschiedlichen Regionen und über Waldschutzprojekte auf. Die vom Umweltministerium und Saartoto geförderte Veranstaltung organisiert der Ornithologische Beobachterring Saar (OBS), dessen Vorstandsmitglied Barbara Froehlich-Schmitt seit Jahren das Verhalten von Spechten im Saarland erforscht. Die Vögel, die sich mit heftigen Schnabelschlägen ihren Weg durch Bäume meißeln, nutzen diese als Bruthöhle und Nahrungsquelle. Sie gelten als besonders schützenswert, da Insekten und Säugetiere ihre Baumhöhlen als Wohnraum nutzen. Spechte sind wichtige Indikatoren für naturnahe Wälder und Streuobstwiesen.

Im Saarland gibt es sieben Spechtarten, von denen der Buntspecht mit einem Bestand von etwa 5000 Brutpaaren der am häufigsten vorkommende Spechtvogel ist. Verlierer sind hingegen die Arten Kleinspecht, Grauspecht und Wendehals. Letzterer sei mit weniger als 50 Brutpaaren im Saarland besonders bedroht, erklärt Froehlich-Schmitt. Er bevorzuge als Lebensraum Weichholzauen, von denen es im Saarland nur sehr wenige gebe.

Die Tagung geht an diesem Sonntag mit zwei Exkursionen zum "Urwald" im Steinbachtal und zum Linderweiher in Lothringen zu Ende.

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