Offiziell bestätigt: Vermisster ist dritter Toter des BASF-Unglücks

Ludwigshafen/Frankenthal · Nach der Explosion beim Chemiekonzern BASF am Montag in Ludwigshafen mit drei Toten läuft die Suche nach der Ursache weiter. Derweil versichert die Stadt, vom Qualm sei keine Gefahr für die Bevölkerung ausgegangen.

 Im Hafenbecken fanden Taucher eine Leiche. Foto: dpa/Arnold

Im Hafenbecken fanden Taucher eine Leiche. Foto: dpa/Arnold

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Bei dem Explosionsunglück bei der BASF ist wie vermutet auch der Matrose eines Tankschiffes ums Leben gekommen. Das habe die Obduktion einer im Landeshafen Nord entdeckten Leiche ergeben, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Der Matrose war nach dem Unglück vom Montag in Ludwigshafen vermisst worden. Am Mittwoch hatten Taucher eine Leiche im Becken des Landeshafens geborgen. Zunächst war nicht klar, ob es sich um den Vermissten handelte. Bei der Explosion starben auch zwei Mitarbeiter der Werksfeuerwehr. Insgesamt 30 Menschen wurden verletzt, acht davon schwer.

Die genaue Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt. Kurz vor der schweren Explosion hat der Staatsanwaltschaft zufolge eine Fremdfirma an einer Rohrleitung gearbeitet. Die Firma sollte ein Teil austauschen, wie Sprecher Hubert Ströber in Frankenthal sagte. "Dieses Rohr soll ohne Inhalt gewesen sein", sagte Ströber weiter. Darüber habe es eine schriftliche Bestätigung der BASF gegeben, die Arbeiter hätten sich aber auch mit einer Probebohrung davon überzeugt, dass sich keine Restprodukte in dem Rohr befunden hätten. Dann sei das Rohr durchtrennt worden. "Es kam zu einer Explosion, und einer der Arbeiter, der an diesem Rohr gearbeitet hat, der wurde von Feuer erfasst", so Ströber. Nun müsse weitergeforscht werden, wie dies habe passieren können.

Derweil stellte die Feuerwehr klar, dass in Ludwigshafen in den angrenzenden Stadtteilen keine Schadstoffe in gefährlicher Konzentration gemessen worden seien. Das sagte der Ärztliche Leiter des Gesundheitsamtes, Thomas Bienert, bei der Vorstellung der Messergebnisse am Freitag. Der höchste Wert des krebserregenden Stoffes Benzol, der außerhalb der Unglücksstelle festgestellt worden sei, habe immer unterhalb des Akzeptanzwertes für Arbeitsplätze von 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gelegen.

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisierte, dass die Feuerwehr die Messergebnisse erst vier Tage nach dem Unglück veröffentlichte. Das mache misstrauisch, meinte eine Sprecherin, die eigene Ergebnisse ankündigte. Der Ludwigshafener Feuerwehrdezernent Dieter Feid (SPD ) wies den Vorwurf zurück. Man gehe an die Öffentlichkeit, sobald die Daten aufbereitet seien.

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