Mundartforschung Nachlass von Edith Braun kommt ins Literaturarchiv

Saarbrücken · () „Mundart-Päpstin“ nannten sie Autoren-Kollegen respektvoll. Und in der Tat: War man im Zweifel, wie die im Saarland heimischen mosel- und rheinfränkischen Mundarten angemessen zu verschriften seien, oder rätselte man über die Herkunft oder Bedeutung eines Wortes: Edith Braun wusste die Antwort. Intensiv hat die promovierte Sprachwissenschaftlerin die Dialekte unserer Region erforscht, entsprechende Wörterbücher dazu herausgegeben. Aber auch als Schriftstellerin und langjährige Kolumnistin der „Saarbrücker Zeitung“ hat die 2016 im Alter von 95 Jahren verstorbene Autorin sich mit enormem Engagement für die Mundart eingesetzt.

 Edith Braun

Edith Braun

Foto: Oliver Dietze

Ihr literarischer, publizistischer und wissenschaftlicher Nachlass ist nun von den Erben dem Literaturarchiv Saar-Lor-Lux-Elsass übergeben worden. Dort werde er archivarisch erschlossen und katalogisiert, so der Leiter des Saarbrücker Archivs, Sikander Singh. „Edith Braun hat mit wissenschaftlicher Akribie, Charme und Leidenschaft einen zentralen Beitrag zum Erhalt eines der wichtigsten Kulturgüter geleistet, der Sprache unserer Heimat“, sagt Singh. Brauns umfangreiche sprachhistorische und phonetische Forschung würden damit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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