Handballer helfen Freund und Region

Blieskastel · Die Aktion „Saarlands Beste“ feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass stellen wir in einer Serie die Jahressieger von einst vor. Wie haben sie ihre Gewinne eingesetzt, wie engagieren sie sich heute? In Teil 8: die Gewinner von 2007 in der Kategorie Gruppe, das Team 73 der Handballer aus Niederwürzbach.

 Mit dem Einsatz für ihren Kollegen Olaf Schepp begann das Engagement vom Team 73. Foto: Wieck

Mit dem Einsatz für ihren Kollegen Olaf Schepp begann das Engagement vom Team 73. Foto: Wieck

Foto: Wieck

. Es war Schwester Ulrika Troidl etwas unangenehm, als sie 2007 als Jahressiegerin bei "Saarlands Beste" ausgezeichnet wurde. Denn es sei doch ihre Aufgabe, für Menschen da zu sein. "Dafür lebe ich und dafür sterbe ich", sagt die 72-Jährige aus dem Orden der Mainzer Marienschwestern. Seit 42 Jahren lebt sie im Haus gegenüber der Kirche in Illingen-Hüttigweiler. Ehrenamtlich betreut sie vor allem Schwerstkranke und Sterbende.

Zunächst wollte sie den Preis, eine Reise in die USA und nach Kanada, weiterreichen, doch dann trat sie mit ihrer Cousine zum ersten Mal eine Fernreise an. "Die Fahrt vergesse ich im Leben nicht mehr, das war so schön", erinnert sie sich.

Bereits mit 17 Jahren trat sie in den Orden ein. "Ich suchte nach dem Sinn des Lebens und fand ihn im Kloster", sagt Schwester Ulrika. Dabei wollte die Oberin Ulrika Troidl erst gar nicht in ihrem Kloster haben, sie sei zu laut und mache nur Palaver. Sie sei in den Orden gegangen, um anderen helfen zu können. "Mich interessiert einfach der Mensch, unabhängig von Nationalität und Religion." Von dieser Einstellung sind ihre Arbeit und ihr Leben geprägt. Jederzeit würde sie denselben Weg wieder gehen. "Ich habe es nie bereut", sagt sie.

In der Mainzer Uniklinik machte sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester, denn "nichts anderes hat mich so erfüllt wie diese Arbeit". Nach 45 Arbeitsjahren ging sie 2003 in Rente. Doch für sie war von Anfang an klar, dass das nicht bedeutete, die Füße hochzulegen.

Schwester Ulrika steht Menschen in ihrer schwersten Stunde bei, sie weint mit ihnen, sie lacht mit ihnen, sie gibt ihnen Halt und Trost und sie versucht, den Menschen die Angst zu nehmen. "Ich bin bei ihnen und wir gehen den Weg zusammen."

Zwar ist die Betreuung schwerkranker und sterbender Menschen der Schwerpunkt für Schwester Ulrika, doch das ist noch lange nicht alles, wofür sie sich engagiert. Als Gemeindekrankenschwester berät sie Familien zum Thema Pflege und betreut Patienten. Außerdem organisiert sie Seniorennachmittage und leitet die Gymnastikgruppe für Seniorinnen.

Sie sei ihrer Oberin sehr dankbar, dass sie noch hier in Hüttigweiler bleiben und weiter helfen und arbeiten dürfe. "Ich bin froh, dass ich gesundheitlich noch fit bin, dass ich das noch so kann."

"Nein" sagen - das kann Schwester Ulrika nicht. "Ich muss immer einen Ausweg finden, wie ich jemandem helfen kann", sagt sie über sich. Tag und Nacht ist die gute Seele von Hüttigweiler für jeden erreichbar, denn "solange man helfen kann, macht man das auch".

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