Heiligabend in der Fremde

Saarbrücken · Die Dinner-Show „Alexander Kunz Theatre“ vereint in Saarbrücken Künstler aus aller Welt. Wir haben nachgefragt, welche Weihnachtsbräuche es in deren Heimat gibt und wie sie dieses Jahr das Fest im Saarland feiern.

 Dinnershow-Moderator Tim Tyler bekommt an Weihnachten Besuch von seiner Familie. Foto: M. Meyer

Dinnershow-Moderator Tim Tyler bekommt an Weihnachten Besuch von seiner Familie. Foto: M. Meyer

Foto: M. Meyer

Tim Tyler bekommt an Weihnachten Besuch aus Montreal. Die Tochter und die Ehefrau des Moderators der Dinner-Show "Alexander Kunz Theatre" kommen ins Saarland. Sie überlegen, nach Luxemburg zu fahren. "Normalerweise kochen wir zusammen", sagt Tyler. Da er in Saarbrücken in einem Hotel untergebracht ist, gehe das aber diesmal leider nicht. Stattdessen kämen seine Angehörigen mit in die Dinner-Show. Der Entertainer wurde in Afrika geboren, hat danach in England und Holland gewohnt und lebt nun seit acht Jahren in Kanada. Dort gefalle ihm besonders der Brauch, dass die Menschen an Weihnachten an den festlich geschmückten Häusern vorbei durch die Straßen ziehen.

"Meine Schwester hat Geburtstag", erklärt Camilla Bechthold, wie sie das Fest mit ihrer Familie in Mainz begehen will. In ihrer Heimat Russland werde Weihnachten nicht so groß gefeiert wie Silvester: "Da touren wir oft die ganze Nacht durch die Verwandtschaft", sagt die Pianistin. Im Gegensatz zu ihr und Tyler haben viele ihrer Kollegen keine Chance, an Heiligabend ihre Angehörigen zu sehen. "Die Flüge sind einfach zu teuer", bedauert Kate. Die Engländerin verbringt ihren freien Tag mit ihren Tanz-Kolleginnen aus unterschiedlichen Nationen. Sie wollen zusammen essen gehen und "Secret Santa" spielen, das mit dem Brauch des Wichtelns vergleichbar ist. "Ich mag die deutschen Weihnachtsmärkte und Glühwein", sagt sie. Auf den möchte auch ihre Mittänzerin Ellie in Saarbrücken nicht verzichten. Denn in ihrer Heimat Australien herrschen andere Temperaturen: "Da ist es an Weihnachten oft sehr heiß, und wir sind viel draußen."

Im Gegensatz zu der Dinner-Show steht Alexander Kunz an Weihnachten nicht selbst am Herd: "Unsere Kinder kommen vorbei, und unser Sohn Maximilian kocht für uns." Ansonsten stehen in der Familie des Sternekochs zwei Tage Entspannen auf dem Programm. Denn bereits am ersten Feiertag ist die nächste Vorstellung.

Viele der Künstler feiern das Fest dagegen im Artistenkreis mit ihren Kollegen der Dinner-Shows aus Karlsruhe und Mannheim im dortigen "Palazzo". Unter ihnen auch die Kraftakt-Akrobaten Shcherbak & Popov aus der Ukraine. Dort ist Weihnachten übrigens erst am 6. und 7. Januar: Sie seien nicht religiös und würden sich darauf beschränken, im Familienkreis etwas Gutes zu essen. Ihre Landsleute vom Trio Bokafi ergänzen, dass bei ihnen Zuhause stets Kohl und Fischsuppe zu den traditionellen Gerichten gehören. Dieses Mal könnten die Schleuderbrett-Artisten ihren Angehörigen allerdings nur per Internet und Telefon ein frohes Fest wünschen. Dem stimmt auch Elena vom russischen Luftakrobatik-Duo Nostalgia zu: "Wir haben keine Möglichkeit, unsere Familie zu sehen." Stattdessen sei für sie Arbeiten angesagt. Sie bescheren den Gästen der Dinner-Show ein artistisches Weihnachtsfest.

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