Haydn-Oratorium zum Kirchen-Jubiläum

St. Ingbert. Die Martin-Luther-Kirche wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Einer der Veranstaltungshöhepunkte zu diesem Ereignis ist das Festkonzert der Evangelischen Kantorei am Sonntag, 13. September, um 19 Uhr mit der Aufführung des Haydn-Oratoriums "Die Schöpfung" unter der Leitung von Helmut Haag. Joseph Haydn, dessen 200

St. Ingbert. Die Martin-Luther-Kirche wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Einer der Veranstaltungshöhepunkte zu diesem Ereignis ist das Festkonzert der Evangelischen Kantorei am Sonntag, 13. September, um 19 Uhr mit der Aufführung des Haydn-Oratoriums "Die Schöpfung" unter der Leitung von Helmut Haag. Joseph Haydn, dessen 200. Todesjahr mit zahlreichen Aufführungen seiner Werke gedacht wird, verbrachte den größten Teil seiner Karriere als Kapellmeister am Fürstenhaus Esterházy in Ungarn. Der Schwerpunkt des in Niederösterreich geborenen und in Wien gestorbenen Musikers lag fast sein ganzes Leben lang auf dem Gebiet der Instrumentalmusik. Über 100 Sinfonien und zahlreiche Kammermusik- und Solokonzerte zeugen davon. Erst in seinen letzten Schaffensjahren widmete er sich nahezu vollständig der Chormusik. Neben sechs großen Messen ragen seine beiden berühmten Oratorien "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten" heraus. 1790 starb sein Dienstherr Nikolaus; sein Nachfolger war völlig unmusikalisch, entließ die gesamte Hofmusik und schickte Haydn in Pension. Dieser akzeptierte darauf ein lukratives Angebot seines Konzertagenten Salomon, nach England zu gehen und seine neuen Sinfonien mit einem großen Orchester aufzuführen. Die Reisen (1791 bis 1792, und nochmals 1794 bis 1795) waren ein grandioser Erfolg. Während des ersten Englandaufenthaltes hatte Haydn Gelegenheit, ein großes Händel-Festival mitzuerleben. Von Oratorien beeindrucktBesonders die gigantisch besetzten Oratorien beeindruckten ihn tief. Sie lieferten fraglos die ursprüngliche Inspiration dazu, selbst ein großes Oratorium zu schreiben. Konkreter wurden die Pläne dafür jedoch erst einige Jahre später, als ihm sein Konzertagent eine Textvorlage nach John Miles Epos Paradise Lost präsentierte, die angeblich bereits für Händel geschrieben worden war. Nach Wien zurückgekehrt, fand der Komponist im Präfekten der Wiener Hofbibliothek, Baron van Swieten, einen Mitarbeiter, der nicht nur die Vorlage übersetzte, sondern in freier Bearbeitung daraus ein äußerst wirkungsvolles dreiteiliges Libretto schuf. Dass die "Schöpfung" zum populärsten Werk der Wiener Klassik avancierte, verdankt sie in erster Linie den prachtvollen Chören und Haydns Darstellung des erwachenden Lebens in der Natur. Besonders die tonmalerischen Darstellungen in seiner Partitur - Chaos, Licht, Sturm, Gewitter, Meeresbrausen, die vielfältige Tierwelt, schließlich die Erschaffung des Menschen und dessen paradiesisches Liebesglück - sind es, die die Zuhörer damals wie heute beglücken und fesseln. Der Freundes- und Förderkreis für Kirchenmusik und die Evangelische Kantorei laden ein zu diesem Festkonzert, zu dem namhafte Solisten gewonnen werden konnten. redEintrittsprogramme zum Preis von 15 (ermäßigt zehn) Euro sind im Vorverkauf bei den Chormitgliedern der Kantorei und bei der Buchhandlung Friedrich sowie an der Abendkasse erhältlich. Weitere Informationen zu diesem Konzert gibt es telefonisch unter (06894) 529 85.

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