Hausaufgaben auch für Eltern

Kreis Neunkirchen. Für die Schulneulinge beginnt am Montag ein aufregender neuer Abschnitt. Aber auch die Eltern müssen sich auf diese Phase einstellen und bestmögliche Bedingungen für "ihr Schulkind" schaffen. "Es beginnt bei einem vernünftigen Arbeitsplatz", sagt Schulärztin Ruth Wolff. "Die Möbel müssen passen

Kreis Neunkirchen. Für die Schulneulinge beginnt am Montag ein aufregender neuer Abschnitt. Aber auch die Eltern müssen sich auf diese Phase einstellen und bestmögliche Bedingungen für "ihr Schulkind" schaffen. "Es beginnt bei einem vernünftigen Arbeitsplatz", sagt Schulärztin Ruth Wolff. "Die Möbel müssen passen. Das Kind soll am Schreibtisch die Füße aufstellen können. Der Lichteinfall soll von der richtigen Seite kommen." Dazu wenig Ablenkung durch zu viele Spielsachen auf dem Tisch oder den laufenden Fernseher. "Und wenn kleinere Geschwister da sind, kann man diese während der Zeit der Hausaufgaben vielleicht anders beschäftigen." Stichwort Hausaufgaben: Diplom-Psychologin Christina Hemmen hat interessante Zahlen herausgesucht: Demnach sitzt in Deutschland bei 50 Prozent der Grundschüler die Mama (vielleicht auch mal der Papa) mit am Tisch. Bei 40 Prozent leisten Mama oder Papa Hilfestellung. Und lediglich zehn Prozent arbeiten selbstständig. Das wäre das eigentliche Ziel, meint Hemmen. Die 32-Jährige vertritt als Schulpsychologin derzeit Nicole Klee (Elternzeit). Die zu Jahresbeginn neu geschaffene Stelle eines zweiten Schulpsychologen im Kreis besetzt Diplom-Psychologe Marc Hoffmann (30). Hemmen rät: "Dem Kind erst einmal zutrauen, dass es die Aufgaben alleine lösen kann. Und es probieren lassen." Wenn es nicht klappt, könnten Eltern versuchen,die Fragen des Kindes mit Gegenfragen beantworten: Was habt ihr denn in der Schule gemacht? Was hat denn der Lehrer gesagt? "Formuliert das Kind, wird ihm manches vielleicht schon klarer." Erst im nächsten Schritt sollten Mama oder Papa mit Beispielen eingreifen. "Wenn es dennoch nicht funktioniert, hilft vielleicht ein erklärendes Sätzchen an den Lehrer im Hausaufgabenheft." Und wenn Hausaufgaben das Kind häufig oder auf Dauer überfordern, dann sollten Eltern ruhig beim Schulpsychologischen Dienst vorsprechen, so Hemmen weiter."Wann Hausaufgaben gemacht werden, ist vom Kind abhängig", sagt Ruth Wolff. "Manches Kind fängt direkt damit an, ein anderes braucht erst mal eine Auszeit. "Eltern können das also flexibel handhaben. Aber sie sollten mit ihrem Kind feste Absprachen treffen und die Hausaufgaben nicht in den Abend hinein verschieben lassen." Auch die Chance, sich mit dem Lehrer über die Entwicklung des Kindes auszutauschen, sollte wahrgenommen werden. "Interesse zeigen, auf den Lehrer zugehen, seine Sprechstunde nutzen", das empfehlen die Expertinnen. Und noch ein Rat: Ein Frühstück vor der Schule gehört dazu. "Wenn es nur ein Glas Milch oder Saft ist." Und ein gesundes, abwechslungsreiches Pausenbrot: "Zum Beispiel ein Käsebrot und etwas Obst oder eine Mohrrübe."

HintergrundIn Neunkirchen sitzen der Jugendärztliche und der Schulpsychologische Dienst unter einem Dach beim Gesundheitsamt in der Lindenallee 13. Und die Schulrätin hält hier dienstags ihre Sprechstunde ab, Telefon: (06824) 906-8839.

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