Hausärzte mit neuem Vorsitzenden

Saarbrücken. Mit einem Festakt im Saarbrücker Schloss hat der Saarländische Hausärzteverband den 25. Saarländischen Hausärztetag gefeiert. In seiner Eröffnungsrede zog Dr. Joachim Meiser Bilanz und ging erneut auf die Forderung der Hausärzte ein, einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin einzurichten

 Die Hausärzte im Saarland fordern seit langem einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Foto: dpa

Die Hausärzte im Saarland fordern seit langem einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin. Foto: dpa

Saarbrücken. Mit einem Festakt im Saarbrücker Schloss hat der Saarländische Hausärzteverband den 25. Saarländischen Hausärztetag gefeiert. In seiner Eröffnungsrede zog Dr. Joachim Meiser Bilanz und ging erneut auf die Forderung der Hausärzte ein, einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin einzurichten. Da kam die am selben Tag herausgegebene Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums gerade recht. Demnach sieht Minister Georg Weisweiler eine Chance, bereits zum Sommersemester, spätestens jedoch zum Wintersemester 2012/2013 mit einem Lehrstuhl starten zu können.

Für Meiser selbst war die Eröffnungsrede quasi seine letzte Amtshandlung als Vorsitzender des Hausärzteverbandes. Er gab den Posten nach neun Jahren ab, nachdem er am 27. Oktober in den Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung gewählt wurde. Sein Nachfolger ist Dr. Jürgen Bethscheider, der bereits seit 18 Jahren das Amt des zweiten Vorsitzenden bekleidet. Er ist seit 30 Jahren Hausarzt in Schiffweiler. "Er wird die Arbeit in Kontinuität und Souveränität weiterführen", sagte Meiser. Und zu seiner Arbeit wird die Herausforderung gehören, die gesundheitliche Versorgung der älter werdenden Bevölkerung in Zukunft als gesichert einzufordern.

Von derzeit 680 Hausärzten im Saarland seien 81 über 60 Jahre alt, davon wiederum 32 über 63 Jahre, meinte Meiser. Übergeordnete Bürokratie, Stolpersteine in Aus- und Weiterbildung, würden dazu beitragen, dass der Nachwuchs für diesen Beruf ausbleibt. "Das Problem ist lange noch nicht gelöst", sagte Meiser. Er verlieh der Forderung des Verbandes nach einem Lehrstuhl Nachdruck. Der Gesundheitsminister ließ in der Presseerklärung verkünden, dass ein erster Schritt dazu die Aufnahme der Forderung in den Koalitionsvertrag gewesen sei. "Wir haben immer auf die Umsetzung gedrängt. Das Gesundheitsministerium und das Wissenschaftsministerium ziehen hier an einem Strang", erklärte Weisweiler, der dem Festakt beiwohnte.

Festredner war Professor Josef Römelt, Ethiker und Moraltheologe an der Universität Erfurt. In seinem Referat "Jenseits von Gesundheits-Management und Politik - Die Würde des ärztlichen Berufes im Dienst am Menschen" brachte er den Beruf des Arztes wieder zurück zu seinen Wurzeln, außerhalb der Wirtschaftlichkeit und des Budgets. "Es ist eine menschliche und soziale Leistung, die man mit Worten nicht würdigen kann", so Römelt.

Am Ende des Festaktes ehrte der Verband langjährige Mitglieder, wie Dr. Winfried Lawall, Dr. Kurt Jörg, Dr. Klaus-Dieter Kwiet, Wolfgang Meunier sowie den mit 71 Jahren ältesten praktizierenden Hausarzt des Saarlandes, Maciej Kowalski.

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