"Hauptsache der Strom kommt aus der Steckdose"

Niedersalbach. Derzeit sorgt eine von der Landesregierung geplante Änderung des Landesentwicklungsplanes Umwelt in den Ortsräten der Gemeinde Heusweiler für Diskussionen. Es geht darum, dass das Land den Kommunen durch die geplante Änderung die Möglichkeit einräumen will, Windkraftanlagen außerhalb der Vorranggebiete bauen zu lassen

Niedersalbach. Derzeit sorgt eine von der Landesregierung geplante Änderung des Landesentwicklungsplanes Umwelt in den Ortsräten der Gemeinde Heusweiler für Diskussionen. Es geht darum, dass das Land den Kommunen durch die geplante Änderung die Möglichkeit einräumen will, Windkraftanlagen außerhalb der Vorranggebiete bauen zu lassen. Die Ortsräte in Eiweiler und Wahlschied haben das Vorhaben abgelehnt (wir berichteten), die Ortsräte Holz und Kutzhof haben einstimmig zugestimmt. Und auch der Niedersalbacher Ortsrat stimmte am Donnerstagabend dem Vorhaben der Landesregierung einstimmig zu. CDU-Fraktionssprecher Wolfgang Raber sagte: "Es besteht doch ein breiter Konsens, aus der Atomenergie auszusteigen und den Anteil an erneuerbaren Energien, wie Sonne, Wind und Wasser, zu erhöhen. Der Atomausstieg gelingt aber nur dann, wenn wir den Anteil der erneuerbaren Energien steigern. Deshalb können wir als Ortsrat nicht sagen, wir sind mit dieser Änderung des Landesentwicklungsplanes nicht einverstanden, Hauptsache der Strom kommt aus der Steckdose." Außerdem, so Raber, könne die Gemeinde Heusweiler nicht so ohne weiteres entscheiden, dass Windkraftanlagen auf dem Gemeindegebiet gebaut werden. "Denn es gibt gesetzliche Richtlinien, die eingehalten werden müssen. Zum Beispiel Mindestabstände zur Wohnbebauung, Belange des Umweltschutzes, wie Lärmschutz oder Schutz vor Schlagschatten." Auch SPD und NÖL waren für die Änderung des Landesentwicklungsplanes. So sagte Herbert Mailänder (SPD): "Die geplante Änderung stärkt die Kommunen in ihrer Landeshoheit. Wenn die Kommunen bauen wollen, können sie bauen. Aber in Niedersalbach sehe ich keine Flächen, wo ein Windrad aufgestellt werden könnte. Wir haben hier Landschaftsschutzgebiete und Naturschutzgebiete, dort darf nichts gebaut werden." Und Thomas Dell (NÖL) meinte: "Man kann diese Tür nicht einfach zustoßen und sagen, wir beschäftigen uns nicht mehr mit Windkraftanlagen." Das Thema wird nun noch in den Ortsräten Obersalbach (am 26. Oktober) und Heusweiler (am 27. Oktober) beraten, ehe es zur endgültigen Beschlussfassung in den Gemeinderat geht. dg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort