Zu: "Jung nennt Gründe für seine Abwahl" vom 16. Januar:

Warum nicht mal sachlich? Oberbürgermeister Georg Jung kann es offenbar immer noch nicht fassen, dass er nicht wiedergewählt wurde. Wie schon in seiner Neujahrsansprache ("Niedergang der politischen Kultur") suchte er nun in einer emotionalen Rede bei der Rohrbacher CDU nach Gründen für seine Niederlage. Er sucht da und dort, nur nicht bei sich selber. Dabei liegt der Hauptgrund doch auf der Hand: Er hat in einer langen Amtszeit die Mehrheit seiner Mitbürger nicht von seinen Qualitäten als Rathauschef zu überzeugen vermocht. Mit diesem gewiss betrüblichen Sachverhalt scheint er (noch) nicht leben zu können.

Harald Köhl, St. Ingbert

CDU sollte sich mehr Demokratie verordnen

Zu"St. Ingberts CDU-Chefs wollen Gestiers Rauswurf" vom 14. Januar:

Ich stehe nur noch staunend davor: da zeigt ein Parteimitglied Zivilcourage, will der Demokratie in seiner Stadt zu mehr Auftrieb verhelfen und klärt sich auf Anfrage etlicher Mitglieder zu einer internen Gegenkandidatur für das Amt des OB bereit. An und für sich ein normaler, legitimer und demokratischer Vorgang. Zum "Dank" wird er als Fraktionsvorsitzender abgewählt, zum Sündenbock einer verlorenen Wahl gemacht und im Rahmen eines Ausschlussverfahrens öffentlich an den Pranger gestellt.

Bis heute wird die Frage aufgeworfen, wie die OB-Kandidatenaufstellung der CDU ausgesehen hätte, wäre eine Mitgliederversammlung einberufen worden. Mitglieder sind nämlich oftmals unabhängiger als Delegierte. Vielleicht sollte die CDU St. Ingbert sich etwas mehr Demokratie verordnen? Und etwas mehr Courage von unbequemen bzw. aufrichtigen Mitgliedern, die gegen die oft zitierte Politikverdrossenheit ein gutes Mittel wäre! Das gilt hinsichtlich des Kandidaten Sven Meier im Übrigen auch für die SPD.

Michael Quiring, St. Ingbert