Haupersweiler treibt die Kühe von der Alm zurück ins Tal

Haupersweiler. Besucherandrang beim ersten Almabtrieb in Haupersweiler. 25 Kühe des Landwirten Arnold Scheer verließen ihre Sommerweide auf der Schermeshöhe und dem Rehbesch. Rund zwei Kilometer zogen sie von der Hohenwies-Alm in die Talwies, von Sennerinnen und Sennern geleitet. Die Kranzkuh, mit einem pompösen Kopfschmuck geziert, führte die Viehherde an

Haupersweiler. Besucherandrang beim ersten Almabtrieb in Haupersweiler. 25 Kühe des Landwirten Arnold Scheer verließen ihre Sommerweide auf der Schermeshöhe und dem Rehbesch. Rund zwei Kilometer zogen sie von der Hohenwies-Alm in die Talwies, von Sennerinnen und Sennern geleitet. Die Kranzkuh, mit einem pompösen Kopfschmuck geziert, führte die Viehherde an. Deren Krone hatte Andrea Schwan aus Zweigen, Blumen, Gräsern und Bändern geflochten.Rechts und links neben der Kranzkuh gingen die Sennerinnen Andrea Schwan, Brunhilde Breidt und Jennifer Finkler und in der Mitte Almhirte Stefan Scheer. Landwirt Scheer war mit einem Alpstock vorne dabei, der Vater des Jungbauern Stefan Scheer. Als Haupersweiler Almöhi war auch Berthold Alles (80) im bäuerlichen Sennergewand dabei, dicht hinter Thomas Bettinger mit seinem Ziegenbock am Ende der Viehherde.

Besonders Kinder hatten ihren Spaß an der vorbeiziehenden Kuhherde. So auch die Geschwister Melissa (3) und Dilara Koether (5). In der Nähe des Festzeltes wurden die Kühe auf eine Weide getrieben, wo sie drei bis vier Tage bleiben, ehe sie während des Winters in die Ställe kommen.

Darauf strömten die Besucher ins Festzelt und in die angrenzende Halle des Bauern Peter Schwan. Dort herrschte bayerisches Ambiente, waren die Birken vor der Bühne mit weißblauen Fähnchen behangen. Weißblaue Girlanden zierten die Decke. Dazu baumelten weiße und blaue Luftballons über der Bühne.

Moderator Peter Schneider, ein Karnevalist aus Oberkirchen, begrüßte die Besucher. Unter ihnen waren auch Kreisbeigeordneter Friedbert Becker, der Beigeordnete der Gemeinde Freisen, Hermann Becker, Pastor Hanno Schmitt und Ortsvorsteher Franz-Josef Danneck. "Immerhin gehörte Haupersweiler bis nach dem Ersten Weltkrieg zu Bayern, und deshalb passt der Almabtrieb mit anschließendem Gaudi auch gut zum Ort", sagte Schneider.

Zum Auftakt spielten die Ostertaler Musikanten unter Leitung von Hans Schmitt. In entsprechender Kleidung kredenzten Frauen Brezeln, Grillschinken mit bayrischem Krautsalat und Pfälzer Saumagen.

Weitere Programmpunkte waren die Groniger Scheunenmusikanten und Gangi als Bauchredner. Höhepunkt: die Wahl der Miss Dirndl. Hier mussten zehn Kandidatinnen die Kuh melken. Miss Dirndl 2010 wurde Denise Schulte, die in 30 Sekunden 780 Milliliter Milch molk.

Erfreut darüber war Edmund Weigerding, Vorsitzender der AH-Fußballer, die das Fest organisiert hatten. Er war felsenfest davon überzeugt, dass es in den nächsten Jahren immer wieder gefeiert und zu einem alljährlichen Höhepunkt im Haupersweiler Veranstaltungsreigen werde.

Weigerding erzählte, wie es zu diesem bayrischen Gaudi-Spektakel kam: "Die Idee entstand vor einem Jahr aus einer Bierlaune heraus." Mit seinen Kollegen von der Alte-Herren-Abteilung habe er den Almabtrieb in vielen Arbeitssitzungen vorbereitet. Im September sei die AH mit acht Mann beim Almabtrieb in Balderschwang bei Oberstdorf/Allgäu gewesen, um sich zu informieren. kp

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