Hasenfelsschule steht vor dem Aus

Oberwürzbach. Es gibt so gut wie keine Hoffnung mehr: Die Grundschule Oberwürzbach wird wohl zum Ende des laufenden Schuljahres aufgegeben. Derzeit werden in der Hasenfelsschule eine dritte und eine vierte Klasse unterrichtet - für die Viertklässler endet im Sommer die Grundschulära. Gleichzeitig rückt wie schon zuvor keine erste Klasse nach

Oberwürzbach. Es gibt so gut wie keine Hoffnung mehr: Die Grundschule Oberwürzbach wird wohl zum Ende des laufenden Schuljahres aufgegeben. Derzeit werden in der Hasenfelsschule eine dritte und eine vierte Klasse unterrichtet - für die Viertklässler endet im Sommer die Grundschulära. Gleichzeitig rückt wie schon zuvor keine erste Klasse nach. Die Schülerzahlen sind zu gering, nur 13 Oberwürzbacher Mädchen und Jungen werden nach jetzigem Stand im Spätsommer eingeschult - und zwar in der Südschule. So wären die Drittklässler demnächst alleine in der Hasenfelsschule. Dass das nicht erlaubt ist, weiß auch Oberwürzbachs Ortsvorsteherin Lydia Schaar (CDU): "Schon wegen der Aufsichtspflicht geht das nicht." Das Aus der einzigen Schule im Ort sei für Oberwürzbach ein "schwerer Schlag. Ein ganz wichtiger Baustein unserer Infrastruktur fällt damit weg", sagte Schaar am Rande der Ortsratssitzung am Mittwochabend. Ihr fehlt künftig ein gewichtiges Argument, wenn es darum geht, junge Familien von einem Umzug ins Dorf zu überzeugen. Wohnortnahe Bildung ist nur noch durch die Kindertagesstätte an der Oberwürzbachhalle gewährleistet.Ein letzter Funken Hoffnung glimmt aber noch in ihr: "Die endgültigen Schülerzahlen stehen erst im Januar fest. Mit dieser fundierten Grundlage werden wir dann kurzfristig eine neue Ortsratssitzung einberufen." Auch die übrigen Ratsmitglieder kämpfen geschlossen weiter - wenn auch nicht mehr um den Erhalt ihrer Schule, sondern um das Wohl der Oberwürzbacher Schüler. Dunja Sauer (SPD): "Wir wollen einen Lageplan mit Klassenbelegung der Südschule und uns die Situation vor Ort anschauen." Zwar heißt es, dass Klassenräume im Hintergebäude der Südschule zur Verfügung gestellt werden, aber auch eine Container-Lösung wäre denkbar. Das wollen die Ortsratsmitglieder nicht, das kann sich auch Herbert Buhr, Rektor der Südschule, nicht vorstellen: "Ich glaube nicht, dass sich die Stadt als Schulträger Container leistet, denn die wären viel zu teuer." Im Rathaus ist dazu noch keine Entscheidung gefallen.

Unklar ist auch, was mit dem Schulgebäude auf Abruf nach dem Sommer passiert. Lydia Schaar hat sich darüber noch keine Gedanken gemacht: "Mit Ideen über eine zukünftige Nutzung beschäftige ich mich erst dann, wenn es definitiv vorbei ist. Ich will das Ende nicht jetzt schon herbeireden."

Dass der Stachel tief sitzt, hat auch Buhr vernommen: "Aber ich kann nichts dafür, dass es in Oberwürzbach nicht mehr genügend Kinder gibt."

In der Vergangenheit wurde versucht, die Hasenfelsschule als Ganztags- oder Biosphärenschule auch für Nicht-Oberwürzbacher interessant zu machen - vergeblich. Nun läutet die Klingel der Hasenfelsschule am 2. Juli 2012 höchstwahrscheinlich zum letzten Mal.

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