Hase und Huhn regen zum Nachdenken an

St. Ingbert. Fährt man dieser Tage in die Werkstatt für Keramikgestaltung von Sigrid Caspar hoch aufs Gelände des Innovationsparks Beckerturm, dann ist man bei dem schönen Frühlings-Wetter nicht nur der Sonne ein Stück näher, sondern auch dem Osterfest. Denn seit Tagen bereitet die Künstlerin mit einigen fleißigen Helfern ihre Osterausstellung vor

 Das "Hasengespräch" der keramischen Politikerrunde zum Thema Reaktorsicherheit. Foto: Cornelia Jung

Das "Hasengespräch" der keramischen Politikerrunde zum Thema Reaktorsicherheit. Foto: Cornelia Jung

St. Ingbert. Fährt man dieser Tage in die Werkstatt für Keramikgestaltung von Sigrid Caspar hoch aufs Gelände des Innovationsparks Beckerturm, dann ist man bei dem schönen Frühlings-Wetter nicht nur der Sonne ein Stück näher, sondern auch dem Osterfest. Denn seit Tagen bereitet die Künstlerin mit einigen fleißigen Helfern ihre Osterausstellung vor. Überall "ostert" es! Auf den Beeten der Außenanlage wurden frische Blumen gepflanzt und alle Kunstwerke wurden ins rechte Licht gerückt.Und die eigentlichen Hauptfiguren wie Hühner und deren "Macho"-Männer, mit und ohne Ei, kleine Küken, Hasen in allen Varianten mit und ohne Möhre - stehend, sitzend, liegend - haben auch schon ihren Platz bezogen. Man kann sich diesen zum Teil putzigen Gesellen nicht entziehen. Man hat ihnen aber auch schöne Plätze zugewiesen. Zufrieden hocken die Keramik-Hühner auf der Stange oder kuscheln sich ins extra besorgte Stroh. Eins liegt sogar in der Pfanne und kriegt noch eine Flasche Wein dazu - fertig ist ein "Coq au vin".

Schaut man genauer hin, haben die lustigen Oster-Tiere durchaus menschliche Züge. Naiv, interessiert, freundlich oder aber arrogant schauen sie aus und manche halten sich gar ein "Hasengespräch", wie Häsin Merkel und Hahn Brüderle. Rings um ein kleines, schwarzes Keramik-Atomkraftwerk mit zwei Rissen, auf die ein Kinderpflaster geklebt ist, sind die Figuren gruppiert und ein Schild suggeriert. "Eigentlich kann nichts passieren." Denn Sigrid Caspar kommt es bei manchen politischen Diskussionen so vor, als wäre man auf dem Hühnerhof. Viel Gegacker und wenig Information. Die Keramikerin greift mit viel Witz und Charme auch Missstände auf und möchte so "Punkte zum Nachdenken" schaffen. "Dabei nehme ich einige aktuelle Situationen auf die Schippe, aber ohne erhobenen Zeigefinger", erzählt die Künstlerin bei einem Gang durch ihre Ausstellung. Besonders präsent ist gerade im Moment "die Situation der Erde", gerade nach den Ereignissen in Japan. "Dabei geht es immer um das gleiche Thema, das Werden und Vergehen", so Sigrid Caspar, "die Erde bricht auf, wird zerstört und trotzdem geht noch etwas Neues, Lebendiges daraus hervor. Immer gibt es Veränderung." Das Ausstellungsstück "Letzte Rille" zeigt eine Erde mit einem Sägeblatt, das dabei ist, sie in zwei Hälften zu zerlegen. Es ist ein Mahnmal und soll aufrütteln, endlich was zu unternehmen. "Ich will mit meinen Werken Emotionen wecken und die Besucher zum Schmunzeln oder Nachdenken anregen, zum Lachen oder auch Weinen." Am kommenden Wochenende können die Besucher alle Stücke kaufen oder einfach nur zum Schauen den Berg heraufkommen. Es gibt garantiert jede Menge zu entdecken.

Die Osterausstellung findet am Wochenende, Samstag, 9. und Sonntag, 10. April, in den Räumen der Werkstatt für Keramikgestaltung im Innovationspark am Beckerturm, Kaiserstraße 170 - 174, in St. Ingbert statt. An beiden Tagen kann die Ausstellung von zehn bis 18 Uhr besucht werden.

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