Regionalverband. Der bildungspolitische Sprecher der Grünen in der Regionalversammlung Saarbrücken, Stephan Körner, stuft die Äußerungen von Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD), wonach Langzeitarbeitslose zu Erziehern oder Erzieherinnen ausgebildet werden könnten, als Zeichen von bedenklichem Aktionismus ein. Er bittet Gillo dringend, seine Position zu überdenken.Gillo hatte Mitte Juli mitgeteilt, dass er der Idee der Bundesregierung, Arbeitslose zu Erziehern auszubilden, offen gegenübersteht. Er könne sich vorstellen, dass Alleinerziehende, die von Hartz IV leben, nach einer Ausbildung als Erzieher oder Erzieherinnen arbeiten. Grünenpolitiker Stephan Körner dazu: "Hier entsteht der fatale Eindruck, als könnten angesichts des Fachkräftemangels qualifizierte Pädagogen aus dem Hut gezaubert werden. Tatsächlich ist nicht abzusehen, wie im Regionalverband der demnächst geltende Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz zu erfüllen sein wird. Jetzt noch so zu tun, als könnten die Versäumnisse auf Ebene der Kommunen und des Regionalverbands mit solchen Ad-hoc-Maßnahmen geheilt werden, ist pure Augenwischerei. Herr Gillo folgt offenbar reflexhaft einem Vorschlag der Bundesministerin von der Leyen. Dieser Vorschlag wird indes in Fachkreisen und in seiner eigenen Partei - zu Recht - äußerst kritisch beurteilt. Herr Gillo steht mit seiner Position ziemlich isoliert da."

Aus dem saarländischen Bildungsministerium hatte es zum Vorstoß von der Leyens geheißen, der Vorschlag sei ohne Abstimmung mit den Ländern erfolgt. Die Grünen im Regionalverband Saarbrücken fordern daher von Gillo eine Stellungnahme, ob er an seiner ursprünglichen Position festhalte oder ob er die Problematik inzwischen differenzierter beurteile. red