Harter Winter setzt Straßen im Kreis arg zu

Merzig-Wadern. Frank Sinatras Traum von Weiß hat sich in diesem Jahr erfüllt - nicht nur zu Weihnachten. Die Teams der kommunalen Bauhöfe im Kreis und die Trupps des Winterdienstes vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) sind im Dauerstress: Nach dem Streuen und Räumen schwärmen sie jetzt aus, um die Schlaglöcher, die der Kälteeinbruch hinterlassen hat, zu stopfen - mit Kalt-asphalt

Merzig-Wadern. Frank Sinatras Traum von Weiß hat sich in diesem Jahr erfüllt - nicht nur zu Weihnachten. Die Teams der kommunalen Bauhöfe im Kreis und die Trupps des Winterdienstes vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) sind im Dauerstress: Nach dem Streuen und Räumen schwärmen sie jetzt aus, um die Schlaglöcher, die der Kälteeinbruch hinterlassen hat, zu stopfen - mit Kalt-asphalt. "Ein Provisorium", sagt LfS-Sprecher Klaus Kosok. "Erst im Frühjahr kann man richtig reparieren.""Ein bis zwei Mann sind Tag für Tag mit solchen Reparaturarbeiten beschäftigt", meint Stefan Adam, Chef des Beckinger Bauhofs. "Sobald die Straße schwarz ist, fallen die Schäden auf, wir flicken aus." Wie hoch die Summe an Schäden ist, vermag Adam nicht zu schätzen. "Viele Straßen sind noch vereist. Wenn es auch in den kommenden Tagen milder werden soll - der Winter ist nicht vorbei." 200 000 bis 300 000 Euro habe die Gemeinde Beckingen 2008 und 2009 in die Sanierung ihrer Straßen investiert. 2010 seien es eine halbe Million gewesen - gefördert durch ein Konjunkturpaket des Bundes, wie Adam sagt. Auch im Mettlacher Rathaus haben die Verantwortlichen das Begutachten der Straßen verschoben. "Vor Ende des Winters bringt das nichts", konstatiert Hauptamtsleiter Wolfgang Kohn - eine Aussage, der sich die Verantwortlichen in den Rathäusern von Losheim, Merzig, Weiskirchen und Wadern anschließen. Mussten die Mettlacher für den Winter 2008/2009 rund 30 000 Euro an Straßenreparaturen berappen, schnellte die Summe nach der harten Frostperiode 2010 auf 40 000 Euro. "Reparaturkosten, die der Bauhof in Eigenregie geleistet hat", so Kohn. "Insgesamt verursachte der Winterdienst 2009/2010 Kosten von über 240 000 Euro", sagt Martin Vorreiter von der Stadt Wadern. Darin nicht enthalten: die Kosten der Beseitigung von winterbedingten 1400 Schlaglöchern. Um sie zu stopfen, habe der Baubetriebshof über 20 Tonnen Reparaturasphalt verarbeitet - über 26 000 Euro Kosten.

In Waderns Nachbarkommune Losheim steckte man 2009 gut eine halbe Million Euro in die Erneuerung von Straßen, mit Hilfe des Konjunkturprogramm des Bundes, wie Hauptamtsleiter Manfred Hewer sagt. Hinzu kamen 50 000 Euro für den Winterdienst. 2010 habe man gut 315 000 Euro in die Sanierung der Straßen gesteckt, 102 000 Euro in den Winterdienst. "Darin sind nicht die Leistungen des Bauhofes enthalten." Im Merziger Rathaus vermag man die Kosten noch nicht abzuschätzen. "In 2009 haben wir 577 000 Euro für Straßensanierung ausgegeben, in 210 222 000", sagt Stadt-Sprecher Oliver Nollmeyer.

Auf einen blick

Der "desolate Zustand" vieler Straßen beschäftigt auch Staatssekretär Borger. Durch die günstige Witterung der letzten Jahre seien Unterhaltungsarbeiten teilweise unterblieben, so Borger in einer Anfrage der Grünen an die Merziger Verwaltung. Die Lage verschärfe sich jetzt. Die Grünen forderen eine Bestandsaufnahme über den Zustand der kommunalen Straßen. cbe

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