Harte Zeiten, lustige Zeiten

Hoof. Das Sänger-Oktett Deutsche Kraft Betzelbach eröffnete den Theaterabend der Unterhaltungsgruppe Hoof (UHG) im voll besetzten Fischers Saal. Der Schwank "Mit Küchenbenutzung" in drei Akten, der im Hamburger St. Pauli-Theater 170 Mal hintereinander über die Bühne ging, kam bei den Zuschauern bestens an

 Langeweile kam in der Zwangs-WG von Familie Piening nicht auf. Foto: B&K

Langeweile kam in der Zwangs-WG von Familie Piening nicht auf. Foto: B&K

Hoof. Das Sänger-Oktett Deutsche Kraft Betzelbach eröffnete den Theaterabend der Unterhaltungsgruppe Hoof (UHG) im voll besetzten Fischers Saal. Der Schwank "Mit Küchenbenutzung" in drei Akten, der im Hamburger St. Pauli-Theater 170 Mal hintereinander über die Bühne ging, kam bei den Zuschauern bestens an. Viel Turbulenz auf der Bühne, unzählige Lacher - das waren drei Stunden voller Spaß. Manfred Thomé spielte den cholerischen Schlachtermeister Max Piening, Vera Geis seine giftige und bedenkenlose Ehefrau Dora und Kathrin Müller die sympathische Metzgertochter Anni.

Ebenbürtige Schikanen

Die Handlung war in die Nachkriegszeit verlegt. Die von der Gemeindeverwaltung zwangsweise eingewiesenen Untermieter der Pferdemetzgerei, die Familie Senkpiel, Georg Senkpiel (gespielt von Sascha Müller) und seiner hemmungslos schlagfertigen Ehefrau Ella (Silke Wagner), haben sich auch noch die Küchenbenutzung erschlichen. Die Wohnungsinhaberin Dora und Untermieterin Ella sind sich mit ihren Schikanen natürlich ebenbürtig. Dass sich die Männer und Schwiegersöhne scheinbar besser vertragen, erhöht nur noch Komik und Turbulenz des Geschehens, das immer wieder mit viel Applaus der Zuschauer bedacht wurde. Töchter und Schwiegersöhne der Pferdeschlächterfamilie haben alle Hände voll zu tun, die Streithähne zu besänftigen. Am Ende sorgte schließlich Silke Hartmann als Oma Meier für Ordnung und Einigkeit. Regie führte Reiner Becker.Gleich drei Mal führte die Hoofer Unterhaltungsgruppe den Schwank auf - und drei Mal war der Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Unter den Zuhörern waren diesmal auch viele Gäste aus der Pfalz, so auch Renate Becker (74) mit ihren Freundinnen aus Frohnhofen, die selbst alle einmal vor Jahren den Schwank "Mit Küchenbenutzung" spielten.

Seit nunmehr 1975 drückt die UHG dem kulturellen Leben im Dorf ihren Stempel auf. Vor 37 Jahren wurde das Lustspiel "Großvater Becker und sein Enkel" in "Kleeje Saal" uraufgeführt, wo Ortwin Fell wie später häufig die Hauptrolle spielte. Und seiner Ehefrau Inge offenbarte er zu Beginn des aktuellen Schwanks: "In spätestens fünf Jahren, wenn ich 80 bin, werde ich wieder spielen, wenn dann hoffentlich unser lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht und unser Kulturzentrum endlich fertig ist." Denn darauf warten alle "Heemer" schon seit Jahren.kp

Auf einen Blick

Die Personen und ihre Darsteller: Schlachtermeister Max Piening (Manfred Thomé), seine Ehefrau Dora Piening (Vera Geis), ihre Tochter Anni Brendel (Kathrin Müller), Tankwart Erich Brendel als Annis Mann (Marc Ritter), Annis Schwester Uschi Piening (Karina Ritter), Georg Senkpiel (Sascha Müller), seine Frau Ella Senkpiel (Silke Wagner), Uschis Freund Walter Wendland (Tobias Müller), Oma Meier (Silke Hartmann). Regie: Reiner Becker. Moderator: Marc André Müller. Souffleuse: Anika Fell. Bauchladen: Ulrich Sehmer. Bühnenmodell: Hans Hoffmann. Bühnenaufbau: Frank Geis, Marko Geis, Udo Ritter, Oliver Hilger. Licht und Technik: Dirk Fell, Manfred Schneider, Raphael Müller. kp

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