Harsche Kritik am neuen Bahnhaltepunkt

Burbach. Die Kritik am jüngsten saarländischen Bahnhof hat eine lange Geschichte. Schon seit Bekanntwerden der Pläne und erst recht als "Begleitmusik" zum symbolischen Spatenstich im April 2011 kritisierten Linke und Grüne den am Mittwoch eingeweihten Bahnhaltepunkt Burbach-Mitte. Kern ihrer Kritik: Er liege im Herzen Burbachs und sei doch schwer zu erreichen

 Burbach-Mitte wurde nach Ansicht der Kritiker stur an den Bürgern vorbeigeplant. Foto: Becker&Bredel

Burbach-Mitte wurde nach Ansicht der Kritiker stur an den Bürgern vorbeigeplant. Foto: Becker&Bredel

Burbach. Die Kritik am jüngsten saarländischen Bahnhof hat eine lange Geschichte. Schon seit Bekanntwerden der Pläne und erst recht als "Begleitmusik" zum symbolischen Spatenstich im April 2011 kritisierten Linke und Grüne den am Mittwoch eingeweihten Bahnhaltepunkt Burbach-Mitte. Kern ihrer Kritik: Er liege im Herzen Burbachs und sei doch schwer zu erreichen. Daran hat sich nach der Einweihung der vier Millionen Euro teuren Zughaltestelle (SZ vom Donnerstag) nichts geändert. Der Linken-Ortsvorsitzende Manfred Klasen spricht von der "verpassten Chance", das Burbacher Zentrum direkt mit der Bahn zu verbinden.Es sei eine "Provokation", die Bahn in Höhe des Bürgerhauses halten zu lassen, Fahrgästen aber einen Umweg von 900 Metern zuzumuten. Außerdem sei der Haltepunkt nicht behindertengerecht. Jetzt müsse wenigstens "schnellstens eine Rampe vom Burbacher Markt zum Bahnsteig gebaut werden". Zahlen müsse dafür das Land, das für die "krasse Fehlplanung" zur Rechenschaft gezogen werden solle. Es habe nie einen Haltepunkt für die Burbacher bauen wollen, sondern nur an den IT-Park und die dort Beschäftigten gedacht.

Eine bessere Verbindung des Burbacher Zentrums mit der Bahnstrecke fordert auch der Bau- und Verkehrsexperte der Grünen im Stadtrat, Guido Vogel-Latz. Das Land habe "die einmalige Chance" vertan, den Bürgern aus der "Burbacher City" einen schnellen Anschluss an die DB-Trasse zu ermöglichen. Was beim Bau versäumt worden sei, müsse nun Stück für Stück nachgeholt werden.

Das sei "ein planerisches Debakel, für das niemand verantwortlich sein will", sagt Vogel-Latz. Die einzige Möglichkeit, jetzt zumindest noch Richtung Saarbrücken eine einigermaßen passable Verbindung für Fußgänger vom Markt her zu schaffen, sei ein etwa 50 Meter langer "Stich". Der aber lasse sich nicht barrierefrei gestalten. Richtung Trier gebe es ohne Tunnel langfristig keine akzeptable Lösung. "Für diese Lösung, einen ,Stich' zwischen Markt und Bahn, werden wir im Rahmen der städtischen Haushaltsverhandlungen werben. Wir hoffen, dass die anderen Fraktionen das Problem ähnlich einschätzen und der baulichen Schadensbegrenzung zustimmen", sagt Vogel-Latz. Er fordert Land und Bahn im Namen der Stadtratsgrünen auf, sich nicht aus der Diskussion zu verabschieden. Sie sollten stattdessen "ihre Verantwortung für eine direkte barrierefreie Verbindung vom Burbacher Markt mit dem Haltepunkt Burbach-Mitte wahrnehmen". red/ole

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