Harald Schmid will Kinder stark machen

Herr Schmid, was steckt hinter der Aktion "Kinder stark machen"? Harald Schmid: Es ist eine wichtige Kampagne zur Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen. Unser Ansatz ist es, den Kindern etwas mitzugeben, was sie im Leben stark macht. Kinder müssen an sich glauben, aber auch wissen, wo ihre Ansprechpartner sind, wenn es schwierig wird

 Beim so genannten Weltmeisterschafts-Tag beim LC Rehlingen waren auch Workshops im Angebot. Harald Schmid (rechts) unterstützte die Kinder bei Partnerübungen wie dem Bau einer menschlichen Pyramide. Foto: Rolf Ruppenthal

Beim so genannten Weltmeisterschafts-Tag beim LC Rehlingen waren auch Workshops im Angebot. Harald Schmid (rechts) unterstützte die Kinder bei Partnerübungen wie dem Bau einer menschlichen Pyramide. Foto: Rolf Ruppenthal

Herr Schmid, was steckt hinter der Aktion "Kinder stark machen"?Harald Schmid: Es ist eine wichtige Kampagne zur Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen. Unser Ansatz ist es, den Kindern etwas mitzugeben, was sie im Leben stark macht. Kinder müssen an sich glauben, aber auch wissen, wo ihre Ansprechpartner sind, wenn es schwierig wird. Oft greift man zu Suchtmitteln, wenn man nicht mehr weiß, wie es weitergeht. Die Trainer im Verein sind Vorbilder. Sie können den Kindern ein kleines Handlungs-Repertoire an die Hand geben und so mithelfen, die Persönlichkeit positiv zu entwickeln.Was wurde den Kindern am Rehlinger WM-Tag geboten?Schmid: Unsere Veranstaltung besteht aus drei Elementen. Da gibt's zum einen die Aktionsbühne vor dem WM-Mobil mit Mitmach-Aktionen zum Thema ,Kinder stark machen'. Großer Andrang herrschte vor der Feuerhürde. Ein kleines Mädchen hat sich nicht getraut. Da habe ich sie an die Hand genommen und wir sind gemeinsam über die Flammen gesprungen. Als sie es geschafft hatte, war sie richtig glücklich und stolz. Dann gibt es das Familien-Programm mit dem Leichtathletik-Parcours. Den haben auch kleinere Kinder durchlaufen. Drittens bieten wir Workshops an. Hier wurden in Partnerübungen artistische und akrobatische Kunststücke einstudiert, etwa der Bau menschlicher Pyramiden. Ein anderer Workshop hat den Kindern Leichtathletik in spielerischer Form näher gebracht.Höhepunkt in Rehlingen war die große Abschluss-Show.Schmid: Ja, da konnten die Kinder zeigen, was sie in den Workshops einstudiert haben. Viele Eltern waren überrascht, was ihre Jüngsten in so kurzer Zeit alles gelernt haben.Warum wurde Rehlingen als Austragungsort eines WM-Tages gewählt?Schmid: Der LC Rehlingen ist ein Verein, der unsere Ideen schon länger in seine Kinder- und Jugendarbeit integriert hat. Hier fällt die Aktion ,Kinder stark machen' auf fruchtbaren Boden. Der Vorsitzende Ludwin Klein und sein Team haben wieder eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt.

HintergrundDer in Hanau geborene Harald Schmid, 49, war einer der besten 400-Meter-Hürdenläufer. Unvergessen bleiben die Duelle des mehrmaligen Europameisters gegen Edwin Moses (USA). Heute engagiert sich der Sportwissenschaftler in Anti-Drogen-Kampagnen des Deutschen Sportbundes und im Kampf gegen Doping. In Seminaren und Lehrerfortbildungen hält er Vorträge zum Thema "Kinder stark machen". ros

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