Hans Peter Kurtz tritt in große Fußstapfen

Saarbrücken. Die Fußstapfen, in die Hans Peter Kurtz tritt, sind nicht gerade klein. Denn mit seinem Einzug in den Landtag lebt in der SPD eine jahrzehntelange Tradition wieder auf, die 2004 vorläufig endete. Bis dahin saßen führende Funktionäre der mächtigen IG Metall für die Sozialdemokraten im Landtag

Saarbrücken. Die Fußstapfen, in die Hans Peter Kurtz tritt, sind nicht gerade klein. Denn mit seinem Einzug in den Landtag lebt in der SPD eine jahrzehntelange Tradition wieder auf, die 2004 vorläufig endete. Bis dahin saßen führende Funktionäre der mächtigen IG Metall für die Sozialdemokraten im Landtag. Es waren Gewerkschafter wie Kurt Hartz oder Albrecht Herold, die weit über die SPD hinaus anerkannt waren und die Kurtz als seine "Vorbilder" bezeichnet.Kurtz ist Vorstandsvorsitzender der Arbeitskammer und 1. Bevollmächtigter der IG Metall Saarbrücken mit 16 500 Mitgliedern. "Meine Überzeugung ist: Um gesellschaftspolitische Themen der IG Metall wie Mindestlohn oder Tariftreue voranzubringen, muss man auch politisch aktiv sein", sagt der 56-Jährige. In die SPD trat er 1974 ein, als er gerade eine Ausbildung zum Werkzeugmacher absolvierte. Er ließ sich von der Begeisterung für Willy Brandt anstecken. Nach seiner Meisterprüfung ließ sich Kurtz in Frankfurt zum Gewerkschaftssekretär ausbilden. Er wurde IG-Metall-Funktionär in Darmstadt und in Saarbrücken, wo er 2004 zum 1. Bevollmächtigten aufstieg. Parallel engagierte er sich in der SPD, etwa in den 90er Jahren als Gemeinderatsmitglied in Wadgassen. Dort ist er auch als Geschäftsführer des VfB Differten verwurzelt, für den sein Sohn kickt.

Mit den ersten Monaten der großen Koalition ist Kurtz nach eigenen Worten zufrieden. Das Bündnis habe aufgrund der schwierigen Situation des Landes durchaus seine Berechtigung, sagt er. Doch anders als die SPD-Spitze hätte er sich auch ein Bündnis mit den Linken vorstellen können. Schon 2006 war Kurtz einer der ersten in der Saar-SPD, die für ein Bündnis mit der damaligen WASG plädierten, deren Entstehung der Agenda-Kritiker "mit Interesse" verfolgt hatte. Die Koalition mit der CDU ist für ihn ein Bündnis auf Zeit. Ob sie nach der nächsten Landtagswahl fortgesetzt wird, "da mache ich groß meine Fragezeichen", sagt Kurtz. kirFoto: Arbeitskammer

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