Hans Felden ist tot

Homburg · Aus der Homburger Kommunalpolitik war Hans Felden nicht wegzudenken. Bei politischen Freunden und Gegnern galt er als verlässlicher und fairer Partner. Politische Weggefährten würdigen seine Arbeit.

Hans Felden starb gestern im Alter von 60 Jahren. Unser Foto entstand anlässlich seines runden Geburtstages im Mai dieses Jahres. Foto: Thorsten Wolf

Hans Felden starb gestern im Alter von 60 Jahren. Unser Foto entstand anlässlich seines runden Geburtstages im Mai dieses Jahres. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Kreisstadt Homburg trauert um Hans Felden. Der über die Parteigrenzen hinweg anerkannte und beliebte Kommunalpolitiker, der die Geschicke der Stadt im vergangenen Jahrzehnt maßgeblich mitgestaltet hat, ist gestern im Alter von gerade einmal 60 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Noch im Mai, anlässlich seines runden Geburtstages, blickte der Sozialdemokrat aus Schwarzenbach optimistisch in die Zukunft. "Gerade in Homburg macht es derzeit Spaß, nochmal richtig anzugreifen, weil wir viele Themen erfolgreich zum Abschluss bringen können", sagte er damals im Gespräch mit unserer Zeitung. Ihm blieb letztlich gerade ein gutes halbes Jahr.

Hans Felden war ein Kommunalpolitiker vom alten Schlag, aber im positivsten Sinn. Klar in der Sache, aber immer verbindlich auf dem Weg dahin. Er war sicherlich nicht der begnadetste Redner, aber auf sein Wort war stets Verlass. Das wussten politische Freunde wie Gegner gleichermaßen zu schätzen. Seine Überzeugungen vertrat er nach außen stets verbindlich, ohne andere Meinungen zu überhören oder gar jemanden zu verletzen. Er war sicherlich kein politischer Lautsprecher, hatte bei seinem Tun stets das Wohl seiner Heimatstadt im Blick. Da mussten parteipolitische Dinge schon mal hinten anstehen. Nachdem er bereits einige Jahre Stellvertreter des damaligen Vorsitzenden der SPD-Stadtratsfraktion, Dieter Knicker, war, übernahm Hans Felden den Fraktionsvorsitz nach den Kommunalwahlen 1999 selbst. Seit 2008 war er außerdem Stadtverbandsvorsitzender der Homburger Sozialdemokraten. Obwohl die SPD in der Ära Felden keine Mehrheit im Stadtrat hatte, flossen doch zahlreiche ihrer Ideen in städtische Projekte ein, zum Beispiel in den Neubau der Musikschule oder in das Kombibad, das ein lang gehegter SPD-Wunsch war. Beruflich arbeitete Felden als Direktor bei der Kreissparkasse Saarpfalz.

Ein merklich bewegter Oberbürgermeister Karlheinz Schöner sprach gestern von einem "großen Verlust für die Stadt und die Homburger Kommunalpolitik. Hans Felden war viele Jahre mein politischer Weggefährte. Gemeinsam haben wir die strategische Partnerschaft zwischen CDU und SPD aufgebaut - ohne Koalitionsvereinbarung. Hans war mir nicht nur ein politisch verlässlicher Partner, sondern ein Freund". Der hauptamtliche Beigeordnete Rüdiger Schneidewind (SPD) nannte den Tod Feldens ebenfalls einen "herben Verlust", die Homburger Kommunalpolitik habe eine Integrationsfigur verloren, "und ich verliere einen Freund".

Auch Kollegen im Homburger Stadtrat zeigten sich gestern geschockt. CDU-Fraktionschef Christian Gläser: "Ich habe ihn sehr gemocht. Meine Gedanken sind jetzt bei seiner Frau, seinen Schwestern, Neffen und Nichten." Politisch sei Felden ihm ein "fairer, aufrichtiger und verlässlicher Partner" gewesen. Vor allem seine Menschlichkeit habe ihn beeindruckt. FWG-Fraktionssprecher Axel Ulmcke fasste seine Trauer um Hans Felden so in Worte: "Homburg verliert einen ehrenwerten Bürger und einen echten und wirklichen Demokraten." Immer habe Felden auf der Suche nach Lösungen auch die Meinungen anderer respektiert und gelten lassen. Barbara Spaniol von den Linken zeigte sich völlig erschüttert. "Mir verschlägt es die Sprache. Ich habe Hans Felden als sehr guten Kollegen im Homburger Stadtrat kennengelernt. Er war immer souverän und fair, auch gegenüber dem politischen Gegner." Sie wünsche der Familie die nötige Kraft in dieser schweren Zeit. FFH-Sprecher Peter Müller: "Der viel zu frühe Tod Hans Feldens macht uns sehr betroffen und lenkt den Blick auf die eigentlich wichtigen Dinge des Lebens. Bei aller politischen Meinungsverschiedenheit haben wir großen Respekt vor seiner gesamten Lebensleistung und sind in Gedanken bei den Hinterbliebenen."

Am Donnerstag tagt der Homburger Stadtrat - es wird dann die erste Sitzung ohne Hans Felden sein. Er hinterlässt Ehefrau Christel, mit der er seit 1980 verheiratet war.

Aufgrund des plötzlichen Todes des stellvertretenden Kreisvorsitzenden hat sich der SPD-Kreisverband dazu entschlossen, die Wahlveranstaltung für den Landratskandidaten, Theophil Gallo, an diesem Donnerstag in St. Ingbert abzusagen.

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