Handel und Kunden nutzen Schnäppchenjagden ohne Schonzeit

Kreis Saarlouis. Letzte Januar- und erste Februar-Woche, letzte Juli- und erste August-Woche: Seit 1950 bis Anfang 2004 waren das Festtage für Schnäppchenjäger und Wühltischfreunde. Saisonschlussverkäufe, kurz W(inter)SV und S(ommer)SV, sorgten regelmäßig für Sturmläufe in alle Läden mit textilen Angeboten. Die Festlegung der Wochen und die Beschränkung der Branchen fielen am 1. Juli 2004

Kreis Saarlouis. Letzte Januar- und erste Februar-Woche, letzte Juli- und erste August-Woche: Seit 1950 bis Anfang 2004 waren das Festtage für Schnäppchenjäger und Wühltischfreunde. Saisonschlussverkäufe, kurz W(inter)SV und S(ommer)SV, sorgten regelmäßig für Sturmläufe in alle Läden mit textilen Angeboten. Die Festlegung der Wochen und die Beschränkung der Branchen fielen am 1. Juli 2004. Aber die Jagd nach Rabatten und Prozenten ist geblieben. Das ergab unsere Nachfrage bei Einzelhandels-Unternehmen im Landkreis.Chance auf Gratis-EinkaufEinen lauten Knalleffekt setzt dabei einer, der früher ausgeschlossen gewesen wäre: der Media Markt. Bis Samstag, 9. Januar, ist in dem Elektrofachmarkt deutschlandweit jeder zehnte Einkauf umsonst. Das läuft über laufende Endziffern von 0 bis 9 auf Kassenbons, von denen täglich eine gewinnt. Der Geschäftsführer vom Media Markt Saarlouis, Gerd Krämer, erzählt von "begeisterten Kunden" und hunderten Gewinnern. 2099 Euro waren bisher der höchste erstattete Einkaufsbetrag.Gerade angesichts der frostigen Temperaturen lockt es die Kunden aber besonders zu den klassischen WSV-Anbietern. "Wir werden nichts behalten", erklärt Axel Surlemont, Filialleiter von C & A Saarlouis. Noch bis heute bietet die Bekleidungskette einen Rabatt von 20 Prozent auf alles, nicht nur auf Winterware und selbst auf bereits reduzierte Ware. "Die Aktion läuft sehr gut." Wer Schnäppchen sucht, sollte möglichst bald losgehen. Ein Tipp, dem sich Guido Hertweck vom Schuhhaus Theobald aus Dillingen anschließt. Denn auch hier schrumpft der Warenbestand täglich. Bis zu 70 Prozent Preisnachlass gewährt das Schuhhaus auf Winterware, bei Einzelstücken gar 80 Prozent. "Zum Glück gibt es den Winterschlussverkauf nicht mehr, so können die Kunden jetzt schon davon profitieren und nicht erst am Ende der Saison", sagt Elena Stegmann vom gleichnamigen Bekleidungsgeschäft in Dillingen. Auch dort purzeln die Preise, und zwar zwischen 20 und 50 Prozent. Der Bestand an Pullovern und Shirts wird allmählich knapp, Winterjacken sind nachgeordert worden. "Wir sind in vielen Größen noch gut sortiert", verspricht Stegmann.Einzelhändler sind zufriedenDie wenigen Werktage zwischen Weihnachten und Neujahr haben offensichtlich viele Menschen für einen Einkaufsbummel genutzt. Denn die Geschäftswelt zeigt sich mit den Umsätzen mehr als zufrieden. "Vor allem der Samstag ist gut gelaufen", erklärt Willy Griese von Peek & Cloppenburg in Saarlouis. Dort gibt es auf Winterkleidung bis zu 50 Prozent, es sei nach wie vor genügend Auswahl auf Lager. Auch bei Pieper Saarlouis werden die Preise bis auf 50 Prozent purzeln. Zurzeit bekommen Kunden mit Kundenkarte einen Preisnachlass von 20 Prozent auf Winterware. "Wer keine Kundenkarte hat, kann eine beantragen, das ist kein Problem", sagt Reinhold Sachs. Momentan sei das Kaufhaus in Sachen Winterbekleidung "gut aufgestellt". Nicht zuletzt liege das daran, dass heutzutage mehrmals in der Saison Winterware geliefert werde, weil das Programm namhafter Hersteller fast monatlich wechselt. Und auch bei Pieper ist man mit der Bilanz gegen Jahresende "hochzufrieden". hth/pum

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