Handel streitet um verkaufsoffene Sonntage

Saarbrücken. Walter Poggenpohl, Chef des Saarbrücker Citymarketings, ist irritiert. Anlass ist eine Forderung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Weil die neue Europa-Galerie an vier Sonntagen in diesem Jahr öffnen darf beziehungsweise durfte (am vergangenen Sonntag, am 31. Oktober, am 7. und am 28

Saarbrücken. Walter Poggenpohl, Chef des Saarbrücker Citymarketings, ist irritiert. Anlass ist eine Forderung der Industrie- und Handelskammer (IHK). Weil die neue Europa-Galerie an vier Sonntagen in diesem Jahr öffnen darf beziehungsweise durfte (am vergangenen Sonntag, am 31. Oktober, am 7. und am 28. November), sollen auch die alteingesessenen Händler noch an vier Sonntagen ihre Läden öffnen dürfen, fordert die IHK. Stadt und Land sollen "allen vom Wettbewerb der neuen Einkaufsgalerie betroffenen Kaufleuten vier zusätzliche Sonntagsöffnungen ermöglichen", meint die IHK. Dazu wäre eine Sondergenehmigung notwendig, weil das saarländische Ladenöffnungsgesetz nur vier verkaufsoffene Sonntage pro Jahr vorsieht. Drei hat der Saarbrücker Handel bereits organisiert. Der vierte ist für den 7. November geplant. An diesem Sonntag haben Europa-Galerie und der übrige Einzelhandel in der Innenstadt erstmals gemeinsam geöffnet. Wie am vergangenen Sonntag müssen die übrigen Händler am 31. Oktober und am 28. November aber tatenlos zusehen, wie in der Galerie Geschäfte gemacht werden. Das "widerspricht den Grundsätzen der Gleichbehandlung und ist der Saarbrücker Kaufmannschaft kaum zu vermitteln", sagt IHK-Sprecher Mathias Hafner. Das Problem sei, dass "Einzelhändler, die ihr Kontingent an Sonntagsöffnungen bereits in ihren Ladengeschäften in der Bahnhofstraße ,ausgeschöpft' hatten, nach ihrem Umzug in die neu eröffnete Europa-Galerie weitere Sonntagsöffnungen erhalten". Poggenpohl sieht das gelassener. Die Europa-Galerie habe "die gesetzlichen Möglichkeiten genutzt". Wichtig sei, dass im kommenden Jahr alle Läden, also auch die in der Galerie, an den gleichen vier Sonntagen geöffnet haben. "Der Kunde hätte kein Verständnis dafür, wenn einer auf hat und der andere nicht", sagt Poggenpohl.Auch der traditionelle Saarbrücker Handel hätte dafür kein Verständnis, sagt der Vorsitzende des Vereins für Handel und Gewerbe, Max Schoenberg. "Wenn es von ECE ernst gemeint ist, dass wir die Stadt zusammen voran bringen, dann müssten wir auch zusammen aufhaben." Poggenpohl ist sicher, dass das 2011 gelingt. Erster gemeinsamer verkaufsoffener Sonntag im neuen Jahr ist der 2. Januar. ols

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