Hand in Hand gegen das Hochwasser

St Wendel/Torgau · Sie stapeln Sandsäcke und hoffen, dass die Wassermassen sich dadurch aufhalten lassen. Zusammen mit der Bevölkerung blicken die THW-Helfer aus dem Kreis St. Wendel gespannt auf den Pegelstand der Elbe. Der Hochwasser-Scheitel wird in Torgau für Sonntag erwartet.

 Durch die Sonne wirkt es beinahe idyllisch, doch die Gefahr der Überflutung lauert. Deshalb unterstützen die Helfer Kathrin Becker (THW Nohfelden) und Elke Neis (THW Theley, Mitte, von links) ihre Kollegen beim Verstärken des Dammes in Torgau. Foto: Markus Tröster

Durch die Sonne wirkt es beinahe idyllisch, doch die Gefahr der Überflutung lauert. Deshalb unterstützen die Helfer Kathrin Becker (THW Nohfelden) und Elke Neis (THW Theley, Mitte, von links) ihre Kollegen beim Verstärken des Dammes in Torgau. Foto: Markus Tröster

Foto: Markus Tröster

Alle vier Ortsverbände des Technischen Hilfswerkes (THW) aus dem Landkreis St. Wendel haben zurzeit Helfer in die Hochwassergebiete entsandt (wir berichteten). Insgesamt sind es 39 THW-Helfer der Fachgruppen Räumen (St. Wendel), Logistik (Nohfelden und Freisen) sowie Wasserschaden/Pumpen (Theley), die gegen die Wassermassen kämpfen. Die Einheiten sind derzeit in Torgau in Sachsen. Dort bereiten sich die Menschen auf den Scheitelpunkt des Hochwassers vor. Die Elbe ist gut gefüllt. Das Wasser steigt. "Wir wissen nicht genau, was aus Richtung Tschechien auf uns zukommt", sagt die Ortsbeauftragte des THW in Torgau, Hannelore Herforth. Experten vermuten einen Pegel von über 9,50 Meter.

Am Mittwochabend hatte der Pegelstand eine Höhe von 8,38 Meter erreicht. Der Scheitel wird in Torgau am Sonntag erwartet. Wird die kritische Marke nicht überschritten, würde die Katastrophe - nämlich, dass die Stadt überflutet wird - ausbleiben. Doch je länger die Deiche von den Wassermassen belastet werden, desto brüchiger und weicher werden sie.

Niemand weiß so wirklich, wie lange der Hohe Pegelstand am Ende bleibt. Rund 20 THW-Hilfskräfte des Ortsverbandes Torgau haben gestern in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, der Bundeswehr sowie mit Hilfe der Zivilbevölkerung beide Seiten der Elbe mit Sandsäcken zusätzlich um rund 30 Zentimeter erhöht. Und das über eine Strecke von über vier Kilometern. Ganz Torgau scheint auf den Beinen zu sein, um mit zu helfen und Schlimmeres zu verhindern. Die einen dichten ihre Keller mit Sandsäcken ab, die anderen bieten sich an für das Verlegen der künstlichen Mauer oder bringen den THW-Kräften Verpflegung.

Die Bilder von 2002 stecken scheinbar noch vielen in den Köpfen. Damals war auch das Glaswerk in unmittelbarer Nähe der Elbe gefährdet. Dieses soll auch dieses Mal wieder mit aller Kraft gehalten werden. Auch THW-Helfer aus St. Wendel stapeln Sandsäcke zum Schutz. Unterdessen wurde auf dem Gelände der Straßenmeisterei in Torgau ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Rund 120 THW-Helfer sind dort jederzeit für den Einsatz bereit. Sechs Fachgruppen aus der Umgebung von Torgau sowie aus dem Landesverband Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland stehen in den Startlöchern. < weiterer Bericht Seite B1

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort