Hallenbad oder Stadtwerke?

Bexbach. Eigentlich wollte Olaf Hollfelder, der erste Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Höcherberg, Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis mit der Übergabe einer 3500 Einträge umfassenden Unterschriftenliste klar machen, wie wichtig der Erhalt des Hallenbades in den Höcherberg-Hallen ist

 3500 Unterschriften übergab Olaf Hollfelder von der DLRG Höcherberg (links) als Forderung für den Erhalt des Hallenbades an Bürgermeister Thomas Leis, Stunden später beriet der Aufsichtsrat der Stadtwerke über den Erhalt der Einrichtung. Foto: Thorsten Wolf

3500 Unterschriften übergab Olaf Hollfelder von der DLRG Höcherberg (links) als Forderung für den Erhalt des Hallenbades an Bürgermeister Thomas Leis, Stunden später beriet der Aufsichtsrat der Stadtwerke über den Erhalt der Einrichtung. Foto: Thorsten Wolf

Bexbach. Eigentlich wollte Olaf Hollfelder, der erste Vorsitzende der DLRG-Ortsgruppe Höcherberg, Bexbachs Bürgermeister Thomas Leis mit der Übergabe einer 3500 Einträge umfassenden Unterschriftenliste klar machen, wie wichtig der Erhalt des Hallenbades in den Höcherberg-Hallen ist. Doch im Gespräch machte Leis klar, dass die Vorzeichen für den Weiterbetrieb des Bades denkbar schlecht seien."Natürlich will niemand das Hallenbad schließen", sagte Leis. Allerdings würden die Zahlen eine andere Sprache sprechen. "Im Durchschnitt kostet das Bad 800 000 Euro pro Jahr Betriebskosten. Zudem stehen 2,3 Millionen Euro Sanierungskosten an." Dem zu Folge habe die Geschäftsführung der Bexbacher Stadtwerke als Eigentümer des Bades im Vorfeld der gestrigen, nichtöffentlichen Sitzung des Aufsichtsrates sich klar für eine Schließung ausgesprochen. Leis brachte dies recht drastisch auf den Punkt: "Entweder behalten wir die Stadtwerke oder das Hallenbad." Und er ergänzte nicht minder deutlich, dass eine Schließung so oder so anstehe, entweder nach einem Beschluss von Stadtwerke-Aufsichtsrat und Stadtrat oder dann, wenn die Stadtwerke aufgrund des Weiterbetriebs in finanzielle Schieflage geraten würden.

Olaf Hollfelder zeigte sich angesichts dieser Einschätzungen einigermaßen konsterniert, steht und fällt doch aus Sicht des DLRG die Zukunft der Ortsgruppe Höcherberg mit dem Erhalt oder der Schließung des Hallenbades. "Wir sehen natürlich die Probleme der Stadt und der Stadtwerke bei den immensen Kosten, die da jedes Jahr entstehen." Gleichwohl zeigte sich Hollfelder zweifelnd, was die genannten Kosten einer anstehenden Sanierung angeht. "Für uns sind die Zahlen nicht nachvollziehbar. Aber wir kennen die Details natürlich nicht."

Das Problem der DLRG sei, dass man nur ein taugliches Schwimmbad in der Stadt Bexbach habe und "Bäder in den Nachbarkommunen für uns eigentlich nicht zugänglich sind." In dem gegenwärtigem zeitlichen Umfang und mit den durchschnittlich 80 Jugendlichen, die am Training teilnehmen würden, sei ein Ausweichen nach Homburg oder Neunkirchen aus zeitlichen und logistischen Gründen nicht möglich. So hätten erste Recherchen ergeben, dass an beiden Ausweichstandorten keine sinnvollen Zeitkontingente für die Nutzung verfügbar seien.

Die von Homburgs Oberbürgermeister Schöner ins Gespräch gebrachte Kooperation Bexbachs beim Neubau des Homburger Kombibades nannte Hollfelder "den Strohhalm, nach dem wir greifen". In diesem Zusammenhang nannte Thomas Leis die Offerte Schöners "ein freundliches Angebot. Es muss aber klar sein, dass wir aus unserem ,roten' Haushalt kein Geld in den Homburger Neubau investieren können. Aber wir werden uns darum bemühen, dass wir dort Zeitkontingente für Vereine und Schulen belegen". Diese Form der Kooperation sei nicht nur für den geplanten Neubau, sondern auch für das bestehende Homburger Hallenbad in der Diskussion.

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